Niedriger IQ als Spätfolge der Hongkong-Grippe (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 17.04.2009, 15:52 (vor 5506 Tagen)

Hier geht es darum, welche Folgen eine Exposition in den ersten Schwangerschaftsmonaten auf die Heranwachsenden haben kann. Dies wird auch im Zusammenhang mit EMF diskutiert, im vorliegenden Fall geht es jedoch um eine Exposition mit Grippeviren. Die Folgen sind gleichwohl erstaunlich.

Niedriger IQ als Spätfolge der Hongkong-Grippe

Oslo – Norwegische Rekruten, die zwischen Juli und Oktober 1970, sechs bis neun Monate nach der schweren Hongkong-Grippe des vorangegangenen Winters, geboren wurden, hatten während der Musterung einen niedrigeren Intelligenzquotienten als andere Jahrgänge. Dies berichten Epidemiologen in den Annals of Neurology (2009; doi: 10.1002/ana.21702).

Es handelt sich um den ersten epidemiologischen Nachweis von kognitiven Langzeitfolgen einer pränatalen Exposition mit Grippeviren, schreibt Willy Eriksen vom Folkehelseinstituttet in Oslo. Ihm war aufgefallen, dass der IQ der Rekruten in den Jahren 1967 bis 1973 kontinuierlich gestiegen ist, außer im Jahr 1970. Es war das Jahr nach der Hongkong-Grippe, an der weltweit mehr als 700'000 Menschen starben und die in jenem Winter in Europa ihren Höhepunkt erreicht hatte.

Die Daten lassen vermuten, dass der Fetus in den ersten drei oder vier Monaten der Schwangerschaft besonders empfindlich auf eine Exposition reagiert. Dies könnte Folge einer schweren Erkrankung der Mutter sein. Die Grippeviren könnten jedoch auch die transplazentare Barriere überwunden und das Gehirn der Feten infiziert haben.

Kompletter Beitrag: aerzteblatt.de

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Deutsche Aerzteblatt, Schwangerschaft


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