Glühlampenverbot: die Deutschen sind schuld ▼ (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 20.03.2009, 00:23 (vor 5539 Tagen) @ H. Lamarr

"Ich bekomme Drohbriefe aus der Schweiz und werde als Nazi-Scherge beschimpft“, sagte Peer Steinbrück. Offensichtlich hat der deutsche Finanzminister noch nie etwas mit dem Präsidenten von Gigagherz zu tun gehabt - er wäre abgehärteter. Das könnte sich aber noch ändern wenn H.-U. Jakob herausfindet, dass das europaweit inkl. CH verhängte Glühlampenverbot auf dem Mist der hässlichen Deutschen gewachsen ist - siehe unten.


Aus für die klassische Glühbirne

Ein neues Zeitalter des Lichts bricht an: Die 1879 von Thomas Edison erfundene Glühlampe wird Schritt für Schritt durch leistungsfähigere Energiesparlampen ersetzt.

Bei gleicher Beleuchtungsqualität sparen sie Geld und Energie. Dazu hat die Europäische Kommission am 18. März 2009 zwei neue Ökodesign-Verordnungen zur Verbesserung der Energieeffizienz von Haushaltslampen sowie Produkten zur Beleuchtung von Büros, Straßen und Industrieanlagen angenommen.

Ab 1. September 2009 sollen 100-Watt-Glühbirnen sowie alle matten Glühbirnen aus den Geschäften verschwinden, ein Jahr später alle Glühlampen mit einer Leistung zwischen 75 und 100 Watt. Birnen mit einer Leistung von mindestens 60 bis 74 Watt sind am 1. September 2011 an der Reihe, ein Jahr später soll es in der EU gar keine herkömmlichen Glühlampen mehr zu kaufen geben.

Den Herstellern wird durch diese schrittweise Reform genügend Zeit gegeben, Ihre Produktion auf effiziente Alternativen umzustellen. Privathaushalte haben aber auch weiterhin die Wahl zwischen langlebigen Kompakt Leuchtstofflampen, die derzeit (mit einem um bis zu 75 Prozent niedrigeren Verbrauch als Glühlampen) die höchsten Energieeinsparungen ermöglichen, oder effizienten Halogenglühlampen, die bei Einsparungen zwischen 25 und 50 Prozent den herkömmlichen Glühlampen in Bezug auf die Lichtqualität absolut gleichwertig sind.

Durch die neuen Verordnungen sollen bis zum Jahre 2020 etwa 80 Terrawattstunden eingespart werden. Dies entspricht ungefähr dem Stromverbrauch Belgiens oder von 23 Millionen europäischen Haushalten. Zudem verringern sich die Kohlendioxid-Emissionen um jährlich 32 Millionen Tonnen. Ein Vorteil der Energiesparlampe ist, dass 25 Prozent des verbrauchten Stroms in Licht umgesetzt werden - bei herkömmlichen Glühbirnen sind es nur fünf Prozent.
Der Großteil geht bei ihnen hingegen in Form von Wärme verloren. Der Durchschnittshaushalt, der von herkömmlichen Glühlampen auf Kompaktleuchtstofflampen umstellt, kann dadurch bei der Stromrechnung je nach Anzahl der ersetzten Lampen jährliche Nettoeinsparungen von 25 bis 50 Euro erzielen - unter der Berücksichtigung des höheren Anschaffungspreises von Energiesparlampen.

Zur Kritik wegen möglicher gesundheitlicher Risiken durch enthaltende Schadstoffe und eines für den menschlichen Körper gefährlichen Lichtspektrums sagte der Sprecher des zuständigen EU- Kommissars Andris Piebalgs, Ferran Tarradellas, Fachleute seien diesem Verdacht nachgegangen: Die Kompakt-Leuchtstofflampen enthielten zwar gefährliches Quecksilber, aber nur in geringen Mengen.Ihr Recycling sei in einer Richtlinie aus dem Jahr 2002 geregelt.

Mit der Umstellung auf Energiesparlampen will die Europäische Union dem Beispiel von Australien und Kalifornien folgen und zur Erfüllung ihrer ehrgeizigen Klimaziele beitragen. Die Abschaffung der Glühbirne war auf dem EU-Gipfel 2007 unter der Ratspräsidentschaft Deutschlands angeregt wurden. Insbesondere die Bundesregierung hatte sich im Hinblick auf den Klimaschutz für die Umstellung eingesetzt. (fb)

http://ec.europa.eu/energy/efficiency/ecodesign/eco_design_en.htm

Quelle: EU-Nachrichten 10/2009

Troll-Wiese:
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?mode=entry&id=30120

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Europäische Union, Stromverbrauch


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