Wer zahlt im Falle eines Falles? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 24.01.2009, 18:25 (vor 5614 Tagen) @ H. Lamarr

Und weil hier Rechtsverbindliches gefragt ist, verschone ich Sie auch mit meiner völlig bedeutungslosen Meinung dazu.

Nur soviel: Da das DMF ja nun ausgerechnet mit rund 50 Studien am Stück den "Fall des Falles" gesucht hat und jetzt zu dem Ergebnis gekommen ist, dass selbiger - von einigen wenigen offenen Fragen abgesehen - eben nicht eintreten wird, ist Ihrer Frage die Grundlage weitgehend entzogen. Klar kenne auch ich die kritischen Stellungnahmen von Kritikern zum DMF, nur habe ich inzwischen gelernt, dass derartige Stellungnahmen reflexartig immer aufschäumen, wenn ein öffentlich wahrgenommenes Forschungsprojekt "nichts" findet und die Welt nicht am Abgrund einer EMF-Pandemie sieht. Der obligatorische Einspruch kommt wie das Amen in der Kirche, er ist damit vorhersehbar und kümmert bei Licht besehen nur die "lieben Mitstreiter" und auch die nur solange, bis die nächste Sau entdeckt wurde, die sich durchs Dorf treiben lässt. Die eigentlich sinnvolle "Waffe" des Einspruchs wurde von Kritikern derart überstrapaziert und an untauglichen Objekten ohne Not verschlissen, dass sie inzwischen stumpf und wirkungslos ist weil mMn keiner mehr hinhören mag wenn "die Kritiker" sich zu Wort melden (die meckern ja eh immer ...).

Und selbst wenn in 30 Jahren der Beweis vorliegt, dass extensives Handy-Telefonieren das Risiko Verdreifacht, einen Hirntumor zu bekommen, dann gibt's mMn dennoch nichts zu holen, weil die Industrie ab dieser unstrittigen Erkenntnis einfach bei jedem Einschalten eines Handys am Display die Meldung anzeigen lässt: Achtung, der reichliche Gebrauch dieses Handys kann zu einem Hirntumor führen. Dann müssen Sie die Schaltfläche "ICH WILL TROTZDEM" drücken, sonst bockt das Handy. Damit sind die Betreiber ruck zuck aus dem Schneider, vorausgesetzt sie trödeln nach der Entdeckung des Kausalzusammenhangs nicht so ungeschickt herum, wie Milupa das damals mit seinen zuckersüßen Nacht-Nuckelfläschchen gemacht hat. Die wurden wegen "Karies-Explosion" zu Schadenersatz verknackt, weil sie Ihren Erkenntnisvorsprung (Forschungsberichte) nicht nutzten, um das Karies-Risiko wirksam von den Kleinkindern abzuwenden.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Haftung, Haftungsfrage


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