Hautkrebs - eine Analogie? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 02.01.2009, 12:50 (vor 5636 Tagen) @ Doris

konnte ich Sie hinter dem Ofen hervorlocken ;-)

Um Himmels Willen, Nein! Wir haben Nachtspeicheröfen, die ziehen nachts kräftig Strom. Säße ich dahinter, ich würde ruck zuck zum NF-ES ;-).

Freut mich, dass Sie wohl gut über den Jahreswechsel gekommen sind.

Danke, Doris. Diesmal anstelle Feuerzangenbowle mit einem seit Sommer angesetzter Rumtopf, der durchschlagende Wirkung entfaltete. Ist mir ein Rätsel, wie Matrosen mit so einem Zeugs intus noch in die Wanten klettern konnten.

Damit kein Missverständnis aufkommt: Ich will hier kein Risiko klein reden. Ich will mich aber auch nicht mit den Milchmädchenrechnungen eines Journalisten abspeisen lassen. Mittlerweile liegt die Anzahl der Handynutzer weltweit bei 3,5 Mrd., da ist es offenkundig, dass selbst ein relativ kleines Risiko viele Menschen treffen kann.

Aber die Zahl, die durch Ihr Rechenbeispiel zustande kommt, unterscheidet sich schon stark von der des Journalisten. Das beruhigt mich doch ziemlich, auch wenn jeder Gehirntumor einer zuviel ist.

Ja, aber die kleine Anzahl liegt auch daran, dass Hirntumore eben selten sind und sich ein Zuwachs von 1 Promille da nicht groß bemerkbar macht. Bei Darmkrebs, einem häufig auftretenden Krebs, sähe es anders aus, erst recht bei allen Krebsen zusammen genommen. Nur, es will mir noch immer nicht in den Kopf, warum Handytelefonate nicht nur Hirntumore, sondern auch Darmkrebs oder meinetwegen Hautkrebs am rechten großen Zeh auslösen sollen.

Vielleicht lässt sich dazu anhand Hautkrebs eine Analogie finden. Denn: Wo genau entwickelt sich eigentlich Hautkrebs aufgrund von UV-Licht? a) Irgendwo am Körper, also auch dort wo, normalerweise kein Sonnenstrahl hinkommt? Oder b) nur dort, wo Hautpartien unter Sonnenbrand gelitten haben? Und wenn a) zutrifft, wie ist dann der Wirkmechanismus zu erklären und lässt sich dieser sinnvoll auf EMF-Einwirkung adaptieren?

Aber so kann ich nun beruhigt zum Arbeiten gehen und muss nicht jedem Handytelefonierer, der mir verkommt das Telefon aus der Hand reißen und ihm ganz Düsteres prophezeien :wink:

In unserer 1G-Zeit haben wir sowas mal auf der Münchener Flaniermeile (Leopoldstraße) gemacht: Wer uns telefonierend entgegen kam, dem überreichten wir vistenkartengroße knallgelbe Kärtchen mit irgendwelchen Alarmbotschaften. Vor lauter Schreck haben die meisten spontan zugegriffen.

Auf diesem Wege züchtet die Presse exakt das heran, was sich am Tag X, wenn im Umkreis von 300 Metern zur Wohnung des Lesers ein neuer Mast errichtet wird, als wütender Sendemastengegner entpuppt.

Dazu braucht es nicht diese Hochrechnung, da liefert das Netz noch soviele Schauermärchen, dass der Stoff nicht so schnell ausgeht.

Da haben Sie leider recht. Und irgendwann wird es aufgrund des "Drucks der öffentlichen Meinung" vielleicht sogar zu einer (sinnlosen) Grenzwertsenkung für Sendemasten kommen (wie in Belgien), für die es keine rationale Begründung gibt, außer der, dass "man" sich wegen der Vielzahl der geäußerten Bedenken zum Handeln gezwungen sah. Dabei spielen dann instrumentalisierte Gruppierungen wie der BUND eine wichtige Rolle. Das erinnert mich alles entfernt an die Gepflogenheiten bei Duden: Wenn nur hinreichend viele in den D-A-CH-Ländern ein Wort falsch schreiben, z.B. "Flanze" statt "Pflanze", dann wird Flanze als zulässige Schreibweise in den Rechtschreibduden aufgenommen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, BUND, Hautkrebs


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