Wahrnehmung: Macht der Unlogik (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 29.08.2008, 20:37 (vor 5690 Tagen)

Rationalität sei eine Illusion, sagt der US-Wissenschaftler Dan Ariely. Er erforscht, warum Menschen sich in alltäglichen Situationen meist so unvernünftig verhalten.

... Selbst den eigenen Vorlieben ist nicht ohne Vorbehalt zu trauen. Dies zeigte Ariely, indem er den Gästen in einer Kneipe Bier aus zwei verschiedenen Krügen zum Probieren anbot. Es handelte sich in beiden Fällen um dasselbe Bier, aber eine der Proben war mit Essig versetzt. Diejenigen Gäste, die er vorher darüber informierte, rümpften beim ersten Schluck die Nase und bevorzugten das reine Bier. Doch den anderen, die nicht aufgeklärt wurden, schmeckte mehrheitlich das Essig-Bier besser. Ariely folgert daraus: Wenn man denkt, dass etwas ekelhaft schmecken könnte, wird es vermutlich auch so sein - nicht weil man es so empfindet, sondern weil man es erwartet.
...
Der Mensch neige in emotional aufgeladenem Zustand eben zu falschen Entscheidungen, bemerkt Ariely. Niemand, so seine beruhigende Botschaft, sei der Macht der Unlogik aber hilflos ausgeliefert. Wer wachsam sei und begreife, wann und wo er sich irrational entscheide, dem könne es gelingen, seine "natürlichen Defizite" auszugleichen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Ekel, Forschung, Psychologie, Illusion, Unlogik, Entscheidungen


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