Gestreßte Mütter => unaufmerksame Kinder ▼ (Forschung)

Kuddel, Dienstag, 20.05.2008, 22:36 (vor 5862 Tagen) @ Doris
bearbeitet von Kuddel, Dienstag, 20.05.2008, 23:28

Überlegung:
Eine werdende Mutter, die häufig mit dem Mobiltelefon telefoniert, sitzt sicher nicht zu hause und läßt es sich gut gehen.

Vielmehr ist anzunehmen, daß sie viel unterwegs ist oder gar einen stressigen Beruf ausübt.

Beim Zusammenhang "gestresste Mütter" => "verhaltensgestörte Kinder" sind sich die Experten allerdings mal wieder völlig uneins.
Zwei Beispiele:

Hier
ist zu lesen: Gestresste Mutter bekommt gestresstes Kind

Interessanterweise handelt es sich um Studien, bei welchen es nicht um Mobiltelefone geht und trotzdem ähnliche Resultate gefunden wurden:

Die Autoren der Studie sehen daher ihre Vermutung bestätigt: Psychologische Faktoren während der Schwangerschaft haben einen langfristigen Einfluss auf das Verhalten des Kindes.

es fahlt auch nicht der Satz:
Allerdings sind die Ergebnisse mit einer gewissen Vorsicht zu beurteilen...

und hier steht das genaue Gegenteil:
Die Ergebnisse zeigen auch, dass vorgeburtlicher Mutterstress nicht das kindliche Temperament, seine Aufmerksamkeit oder sein Verhalten beeinflusst.

...hier eine Passage für Wuff:

Entgegen aller Erwartungen fanden die Forscher heraus, dass Stress die Entwicklung während und nach der Schwangerschaft nicht negativ, sondern sogar positiv beeinflusst. Dafür gebe es folgende Erklärungen, so der Forschungsbericht: Frauen, die sehr viel Stress haben, produzieren mehr von dem Hormon Cortisol. Dieses benötigt der menschliche Körper zur Entwicklung der Organe. Es wirkt somit leistungssteigernd auf die Entwicklung der Organe des Kindes während der Schwangerschaft.

Interessant auch:
Einzige Ausnahme in der Studie ist, dass Kinder von Müttern, die Ihre Schwangerschaft negativ betrachten, ihre Gefühle weniger kontrollieren können und nicht so aufmerksam sind.

Ich könnte mir gut vorstellen, daß Mütter, die "Ihre Schwangerschaft negativ betrachten" absichtlich durch vermehrte Überstunden und vermehrte Aktivität im Freundeskreis (=> viele Mobiltelefonate) versuchen ihre negativen Gefühle zu verdrängen.

Es gibt also tatsächlich viele "Co-Faktoren".

Ich schließe für mich: Man kann alle möglichen Zusammenhänge herstellen und Ergebnisse finden, die "mit Vorsicht zu betrachten sind".
Wenn man will auch einen Zusammenhang mit zuviel Fernsehkonsum, Streß im Alltag, negativen Gefühlen, oder eben Mobiltelefonen...

Troll-Wiese: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?mode=entry&id=23414

Tags:
Kinder, Stress, Schwangerschaft


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