Mehr Basisstationen näher am Nutzer (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 03.10.2007, 18:43 (vor 6071 Tagen) @ Gast

Mit einem leidenschaftlichen Brief an Bürgermeister Klaus Hofmann und den Gemeinderat wandten sich viele Anwohner der Kerzenbrunnenstraße und Am Trieb gegen den Bau eines Mobilfunkmasten an der Erddeponie in Esselbach.

Dazu passt folgende Textpassage, die sich auf Dr. Evi Vogel, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, anlässlich der 7. Sitzung des RTDMF bezieht, und die die Problematik kurz & bündig auf den Punkt bringt:

Frau Vogel geht auf die Forderung von Frau Stöcker nach Minimierung ein und stellt fest, dass die Minimierung von Emissionen oberstes Gebot des Umweltschutzes sei. Dies könne allerdings im Falle des Mobilfunks u.U. bedeuten, mehr Basisstationen näher am Nutzer - verbunden mit Leistungssenkung - zu errichten. Der Wille der Bürger und die Inhalte des Mobilfunkpaktes führten jedoch dazu, dass Sendeanlagen bevorzugt an Orten aufgestellt würden, wo die Bürger sie haben wollen, und nicht an Orten, die tatsächlich eine Minimierung der Exposition bedeuten.

Sachlich hat Vogel meiner Meinung nach mit Sicherheit recht. Der Bevölkerung freilich plausibel zu machen, dass bei der gegenwärtigen Mobilfunktechnik mehr Masten die bessere Alternative zu weniger Masten sind, ist ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen. Jedenfalls solange vermeintliche Experten den Leuten pausenlos das Gegenteil einreden. Ist wie mit dem Hundertjährigen Krieg: Wer erzählt, der habe 100 Jahre gedauert, dem glauben die Leute unbesehen, wer dagegen sagt, der Krieg habe nicht 100 Jahre gedauert, der wird milde lächelnd bedauert - obwohl er recht hat!

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Druck, Belastung, Stöcker, Brief, Runder Tisch, Mobilfunkpakt, Vogel, Basisstation, Esselbach, Konsequenzen


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