Merkwürdige Meßwerte (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 22.09.2007, 00:09 (vor 6064 Tagen) @ Kuddel

Wie ich verstanden habe, verwenden Sie ein neues Meßgerät.

Genau, ein niegelnagelneues PCE-EM29 der PCE Group.

Werden Sie demnächst noch so einen IBN Kurs belegen und sich selbstständig machen :-D

Gott bewahre!

Baubiologen gehen immer vom Spitzenwert aus, weil sie eine athermische Wirkung unterstellen.

Hmmm - und diese athermische Wirkung soll zwangsläufig an Spitzenwerte gebunden sein? Es könnte doch gut und gerne auch ein anderer Signalparameter mit reinspielen, z.B. die Anstiegsgeschwindigkeit der Signalflanken.

Beim Begehen der Wohnung zeigten sich keine auffälligen Werte, nur direkt an den Scheiben des Wohnzimmerfensters kletterte die Anzeige stellenweise auf gut 1 mW/m², dort wo sie sich länger aufhalten könnte, etwa beim Lieblingsplatz vor dem Fernseher waren es nur Werte um 5 µW/m² Doch dann näherte ich im Flur das Messgerät der Zimmerdecke und schnell stieg die Anzeige auf rd. 1,5 mW/m²: Damit war klar, der bislang unbeachtete Nachbar über ihr muss ebenfall mit DECT oder W-LAN ausgestattet sein.


Messen Sie immer noch mit "Mittelwert" ? Dann ist es unwahrscheinlich, dass die 1,5mW/m² von einem DECT oder WLAN stammen, es sei denn es handelt sich um Holzdecken und das DECT-Gerät steht knapp über dem Fußboden.

Ja, Mittelwert. Die 1 mW/m² am Fenster sind plausibel, da kommt alles mögliche rein, Mobilfunk, Radio, TV. Der Flur ist in der Hausmitte, deshalb sollten die 1,5 mW/m² schon von einer häuslichen Quelle stammen, gut möglich, dass die DECT-Basis am Boden steht (vielleicht noch eine alte Gigaset 1054), das 5-stöckige Haus dürfte aus der Wirtschaftswunderzeit stammen, Holzdecken eher nein.

Welchen Frequenzbereich deckt das Meßgerät laut Spezifikation ab ?

50 MHz ... 3,5 GHz

Mißt es eventuell auch niederfrequente Felder ?

Nein

Möglicherweise wird die Funktion der Antenne durch die Nähe zur Decke beeinflußt (z.B. bei aktiven Antennen)

Das Gerät misst omniderektional und hat dazu einen etwa tennisballgroßen Messkopf, in dem die drei Antennen drin sind. Reingucken geht nicht, der Messkopf müsste dazu gewaltsam geöffnet werden.

Sind sie sicher, dass Ihr Gerät richtig funktioniert ?

Nein, nachdem ich bei mir im Büro diese abenteuerlichen Werte gemessen habe, bin ich da nicht mehr sicher. Das Gerät misst Feldstärke und rechnet um auf Leistungsflussdichte. Die Anzeige (E oder S) lässt sich auswählen. Bei ca. 1 m Abstand zur DECT-Basis sollten bereits die zur korrekten Umrechnung nötigen Fernfeldbedingungen herrschen.

In 1 Meter Entfernung sollten es rechnerisch nicht mehr als 20mW/m² sein. Auch das Verhältnis zwischen Mittelwert und Spitzenwert von 120mW/m² zu 0,7uW/m² entspräche 52dB. Bei 0,7mW/m² (statt 0,7uW/m²)könnte es etwa passen (22dB). Stehen die "uW" und "mW" als Einheit im Display (Ablesefehler) ?

Ja, die Einheit steht im Klartext am Display, ebenso ist dort erkennbar, ob eine Mittelwertbildung stattfindet. Ablesefehler sind daher ausgeschlossen. Möglicherweise kriege ich nächste Woche eine Vergleichsmessung in einer Abschirmkammer gebacken, dann werden wir's sehen. Der Anbieter beziffert den Messfehler auf ±1 dB (bis 1,9 GHz), darüber auf ±2,4 dB.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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