M. Fiedler interviewt Manfred Mobilfunk: Blödeln im Sekundentakt (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 07.08.2025, 20:24 (vor 8 Tagen) @ H. Lamarr


Wir starten diesmal zur Minute 6:18 ...

[...] Nur so am Rande. Kurz vor dem 5G-Rollout war im öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Doku zu 5G geplant. Zur besten Sendezeit mit einem bekannten Moderator. Die Mobilfunkfirmen waren ebenso eingeladen wie auch einige kritische Ärzte und Umweltmediziner, die vor 5G warnen. Dreh- und Sendetermin waren schon fix eingeplant. Dann wurde das Ganze unerwartet gecancelt. Aus den Interna der Firma, die ich damals betreut habe, weiß ich warum. Der Geschäftsführer eines der großen Mobilfunker hat den Rundfunkchef zum Abendessen eingeladen. Er hat ihn als einen seiner größten Werbekunden gefragt, ob es denn wirklich notwendig sei, die Seher mit so einer Sendung zu beunruhigen. Und der Rundfunkchef hat das eingesehen. Ja, vielleicht ist es besser, man lässt es einfach. So läuft der Hase. [...]

Allmächtiger!

Wie doof muss jemand sein, diese lausige Anekdote für bare Münze zu nehmen?!

Die Story lebt ersichtlich vom Narrativ des mächtigen Werbekunden, der die Medien nach seiner Pfeife tanzen lässt. Und in Grenzen halte ich das Narrativ nicht für völlig frei erfunden. Es gibt und gab sicher Fälle, wo Werbetreibende Druck auf Medien ausüben oder ausgeübt haben. Die Story von "Manfred" kommt aber zu platt daher, um glaubwürdig zu wirken. Bekanntlich haben wir mit ARD und ZDF zwei konkurrierende öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten. Den ominösen "Rundfunkchef" gibt es daher nicht und wenn, dann zweimal. Um sicherzugehen, hätten der ARD-Vorsitzende und der ZDF-Intendant eingeladen werden müssen. Aber nicht vom "Geschäftsführer" eines großen Mobilfunkers, sondern vom Vorstandsvorsitzenden, denn die großen sind alles Aktiengesellschaften. Dass ARD und ZDF viel mehr von den Rundfunkbeiträgen leben, als von Werbeeinnahmen, scheint Schlaumeier "Manfred" völlig übersehen zu haben. Werbeeinnahmen machen an der jährlichen Finanzierung der beiden Rundfunkanstalten, Abendessen hin oder her, bescheidene fünf Prozent bis sechs Prozent aus! Das hätte auch Fiedler auffallen können.

Auffällig ist die Bezeichnung "Seher" für TV-Zuschauer. In den D-A-CH-Ländern wird allein in Österreich von Sehern oder Zusehern gesprochen. "Manfred", wenn er denn überhaupt existiert, dürfte demnach Österreicher sein.

Aus meiner Sicht ist das gesamte Interview jedoch eine Täuschung, "Manfred" ist kein Mensch mit nachgesprochener Stimme, sondern eine KI, die entsprechend trainiert wurde und ganz ohne "äh" oder Verhasplern aalglatt kurze Sätze aufsagt. Und wie leibhaftige Desinformanten aus Fleisch und Blut hält sich die KI strikt daran, die erzählten Anekdoten immer ein Stück weit im Ungewissen zu belassen, damit erst gar keiner auf die Idee kommt, eine davon nachprüfen zu wollen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Mythen, Täuschung, Stopfgänse, Alternativmedien, KI, Fiedler


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