Wenn die Kuh KI einen Fladen nach dem anderen fallen lässt (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 07.08.2025, 23:01 (vor 1 Tag, 10 Stunden, 33 Min.)

Eva W. hat bei MSN einen netten Text über KI erbeutet und in ihrem Sanatorium gigaherz.ch kommentarlos ins Schaufenster gestellt:

"Wenn niemand mehr selbst schreibt: Wie wir durch KI verdummen

Künstliche Intelligenz ist die malmende Kuh des Internets: Sie kommt harmlos daher, sie ist still und zufrieden, sie frisst und frisst und frisst. Sie hat alles gefressen, was wir ihr über Jahre über den Zaun geworfen haben: Witze auf Twitter, Memes auf Reddit, Informationen auf Wikipedia, Nachrichten, Bücher, Essays. Und jetzt ist sie dran mit Wiederkäuen und Ausscheiden. Wir stupsen sie nur an, damit sie für uns arbeitet. Dann macht es innerhalb weniger Sekunden Platsch und der Content-Kuhfladen ist da."

Ja genau, damit ist KI meines Erachtens treffend beschrieben.

Mutmaßlich will Eva W. damit zum Ausdruck bringen, dass sie nicht nur von Mobilfunk nichts hält, sondern auch nichts von Künstlicher Intelligenz. Es ist halt ein Kreuz mit der Moderne.

Den Standpunkt kann man haben und Eva W. steht damit auch keineswegs allein da.

Ja, stimmt, KI produziert gerne Mist, zuweilen auch großen Mist.

Aber unterscheidet sich KI damit von Menschen, die z.B. im Gigaherz-Forum gerne Mist einstellen und nicht selten sogar unsäglichen Mist?

Ich meine nein, der Stuss, den KI produzieren kann, unterscheidet sich nicht substanziell von dem Stuss, den die auf 37 °C temperierten Teilnehmer des Gigaherz-Forums absondern. So gesehen steht es 1:1 und Eva W. sollte sich hüten, von oben auf KI herabzuschauen.

Denn KI lernt schnell und die Anzahl der Fehler sinkt. Das kann man den zwei oder drei Menschen im Gigaherz-Forum nicht unterstellen, die sind borniert, lernresistent, sie werden ihre Überzeugung mit ins Grab nehmen.

Jede Wette, Eva W. ist gegen KI, ohne auch nur eine einzige Eigenerfahrung damit gemacht zu haben. Den richtigen Umgang mit KI muss man lernen, wie Fahrradfahren oder Skifahren. Am Anfang macht es wenig Spaß und Abstürze tun weh. Das ändert sich nach und nach und wer es schafft, sich von KI nicht beherrschen zu lassen, sondern sie beherrscht, der ist sozusagen der Dompteur, der das gefährliche technische Vehikel nach Belieben steuern kann. Bis zu dem Tag, an dem es ihn möglicherweise frisst :-).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Obermenzing, Meinungsäußerung

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