Mittelbuchener Mobilfunkwiderstand flammt wieder auf (Allgemein)

Skeptiker, Samstag, 21.07.2012, 14:41 (vor 4348 Tagen)

„Hanauer Anzeiger“ vom 21.7.2012:

Aus dem Nichts aufgetaucht

Bürger über neuen Mobilfunkmast erbost – Ersatz für Sender im Kirchturm

Aus dem (verkürzten) Webtext des „Hanauer Anzeiger“:

„Ein plötzlich errichteter Mobilfunkmast hat in Mittelbuchen für Ungemach gesorgt. "Uns hat niemand informiert", beklagte sich Christa Schuch-Ott, die sich nicht damit anfreunden kann, dass sie nun direkt auf den auf einem Feld stehenden Turm blickt, wenn sie aus ihrem Fenster schaut.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky räumte eine Kommunikationspanne ein. Die zuständige Behörde habe es versäumt, den Ortsvorsteher und damit den Ortsbeirat zu informieren. Laut OB ist der Sendemast errichtet worden als Ersatz für die Sendeanlage im Mittelbuchener Kirchturm. Der Sender im Kirchturm soll demnächst abgeschaltet werden, weil die entsprechenden Verträge nicht verlängert worden sind.“

Und in der Papierausgabe heisst es dazu auch:

„[Oberbürgermeister Claus Kaminsky] finde den Mast "auch nicht schön", aber zu einer mordernen Welt gehöre die Telekommunikationstechnik, auf die die Mittelbuchener sicherlich auch nicht verzichten wollten. Die Stadt habe die entsprechende Baugenehmigung erteilen müssen, da alle rechtlichen Voraussetzungen vorgelegen hätten, erklärte das Stadtoberhaupt. (…)
Schließlich wies Kaminsky auf den einige Jahre zurückliegenden Kampf Mittelbuchener Bürger gegen die Sendeanlage im Kirchturm hin. Damals war eigens zu diesem Zweck eine Bürgerinitiative gegründet worden. Immerhin gehöre das Thema einer Sendeanlage inmitten der Ortslage mit dessen Abschaltung bald der Vergangenheit an.“

Mittelbuchen liegt 2 km von Bruchköbel entfernt, einem früheren Zorneszentrum des Widerstandes gegen Mobilfunkanlagen. Auch in Bruchköbel gab es früher Kirchturmkämpfe. Im Bruchköbeler Stadtteil Roßdorf geschah es vor 3 Jahren ähnlich wie jetzt in Mittelbuchen: Die Kirche hatte dem Betreiber, eingedenk früherer Proteststürmchen, den Sendeplatz im Kirchturm gekündigt. Im halben Ort setzte daraufhin der Mobilfunkverkehr aus, und es erhoben sich Proteste. Bald darauf wurde zu aller Überraschung ein neuer 30-m-Funkturm auf einer schönen, bei Spaziergängern beliebten Anhöhe oberhalb des Stadtteils errichtet. Der strahlt dort seither auf ein 250 - 300m enferntes Wohngebiet ein. Die städtische Marketingabteilung überlegt nun, ob man den Turm als touristische Attraktion vermarkten kann, z.B. in Form hübscher Abbildungen auf Ansichtskarten.

Tags:
Bruchköbel, Aktenzeichen, Kirchturm


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