HF-EMF-Krebs bei Tierstudien: Das Schluswort von Gigaherz (Forschung)
H. Lamarr , München, Montag, 05.05.2025, 19:22 (vor 3 Tagen)
Wenn ich mich nicht irre, haben Mevissen et al. mit ihrer Review "Effects of radiofrequency electromagnetic field exposure on cancer in laboratory animal studies" (Volltext) die letzte der von der WHO bestellten systematischen Reviews abgeliefert. Diesmal schneller als der Schall hat Gigaherz-Jakob die Review auf seiner Website vorgestellt. Doch Jakobs Hast hat dem Text nicht gutgetan. Über den Inhalt seines Beitrags schweige ich aus gutem Grund. Ausgenommen das umwerfende Schluswort [sik!]. Weil es so grotesk ist, dass einem die Tränen kommen könnten, konnte ich es einfach nicht missachten:
Man muss kein Hellseher sein, um vorauszusagen, dass die Mobilfunklobby und ihre Helfer auf den Bundesämtern jetzt alles unternehmen werden, um Frau Prof. Mike [sik!] Mevissen mittels Rufmord und Mobbing aus allen ihren Ämtern, Anstellungen und Posten zu entfernen.
Kommentar: Nein, Hellseher muss man für diese Prognose nicht sein. Nur grenzenlos doof.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
HF-EMF-Krebs bei Tierstudien: Das Schluswort von Gigaherz
H. Lamarr , München, Montag, 05.05.2025, 23:19 (vor 3 Tagen) @ H. Lamarr
Man muss kein Hellseher sein, um vorauszusagen, dass die Mobilfunklobby und ihre Helfer auf den Bundesämtern jetzt alles unternehmen werden, um Frau Prof. Mike [sik!] Mevissen mittels Rufmord und Mobbing aus allen ihren Ämtern, Anstellungen und Posten zu entfernen.
Folgender Hinweis nur zur Sicherheit. Man weiß bei Jakob ja nie, zu welchen kognitiven Kapriolen er noch imstande ist.
Sollte Meike Mevissen in ungefähr drei Jahren all ihre Ämter, Anstellungen und Posten aufgegeben haben, dann zum Leidwesen von Gigaherz-Jakob nicht infolge von Rufmord und Mobbing, sondern weil Frau Mevissen (Jahrgang 1962) das in der Schweiz geltende Rentenalter für Frauen erreicht hat.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
HF-EMF-Krebs bei Tierstudien: Gigaherz-Jakob auf dem Prüfstand
H. Lamarr , München, Donnerstag, 08.05.2025, 16:08 (vor 2 Stunden, 9 Minuten) @ H. Lamarr
Wenn ich mich nicht irre, haben Mevissen et al. mit ihrer Review "Effects of radiofrequency electromagnetic field exposure on cancer in laboratory animal studies" (Volltext) die letzte der von der WHO bestellten systematischen Reviews abgeliefert. Diesmal schneller als der Schall hat Gigaherz-Jakob die Review auf seiner Website vorgestellt. Doch Jakobs Hast hat dem Text nicht gutgetan. Über den Inhalt seines Beitrags schweige ich aus gutem Grund.
Ich schweige weiterhin, habe aber ChatGPT auf Gigaherz-Jakobs Beitrag losgelassen. Mein Auftrag: Suche mir die Logikfehler im Text heraus. Die KI fand binnen Sekunden ein Dutzend davon. Als da wären ...
Falsche Dichotomie bei der Studienauswahl
Der Text stellt die Auswahl von 52 Studien durch das BfS (mit „hoher Qualität und geringem Verzerrungsrisiko“) als eine Art Beleidigung der restlichen 27.793 Studien dar, weil diese dann angeblich von „Dummköpfen“ verfasst worden sein müssten. Diese Argumentation übersieht, dass es bei systematischen Reviews üblich ist, strenge Einschlusskriterien zu definieren, um methodisch belastbare Ergebnisse zu erzielen. Es geht also nicht um eine Abwertung anderer Arbeiten, sondern um wissenschaftliche Standards.
Vermischung von Tier- und Humanstudien
Der Text erwähnt zwar korrekt, dass Tierstudien oft als Grundlage für menschliche Risikoeinschätzungen herangezogen werden, ignoriert aber, dass diese Extrapolation komplex und unsicher ist, wie auch im zitierten Kapitel 4.4.1 der Mevissen-Studie klar formuliert wird. Die pauschale Übertragung der Tierstudien auf Menschen ist somit wissenschaftlich nicht zulässig.
Unterstellung von Bias
Es wird suggeriert, dass die WHO und das BfS bewusst „Fakes“ verbreiten, um die Gefahren von HF-EMF zu verharmlosen. Dies ist eine schwerwiegende Anschuldigung, die im Text weder ausreichend belegt noch differenziert dargestellt wird. Statt fundierter Kritik an methodischen Schwächen setzt der Autor auf persönliche Unterstellungen.
Missverständnis des GRADE-Ansatzes
Der Text erwähnt den GRADE-Ansatz und die Anpassung für Tierstudien, ohne darauf einzugehen, dass dies ein bewährtes Verfahren zur Bewertung der Qualität wissenschaftlicher Evidenz ist. Diese Methode ist kein einfacher Bewertungsmaßstab, sondern berücksichtigt zahlreiche Faktoren, die in der Kritik nicht reflektiert werden.
Emotionalisierte Sprache und Ad-hominem-Angriffe
Das „Schlusswort von Gigaherz“ enthält spekulative und abwertende Kommentare über die angebliche Mobilfunklobby und die vermeintliche politische Abhängigkeit von Richtern. Diese Passagen sind unsachlich und untergraben die Glaubwürdigkeit der Argumentation erheblich.
Verzerrte Darstellung der Studienqualität
Der Text stellt die Studienauswahl von Mevissen als „wissenschaftlich anerkannt“ und hochwertig dar, während die Auswahl des BfS pauschal als manipulierend oder unzulänglich abgetan wird. Es wird jedoch nicht erklärt, warum die Auswahlkriterien von Mevissen objektiv besser oder wissenschaftlich überlegener sein sollen. Diese implizite Bevorzugung ohne genaue Begründung ist ein typischer Bestätigungsfehler (Confirmation Bias).
Unbelegte Unterstellung systematischer Manipulation
Die Behauptung, dass die WHO „instrumentalisiert“ worden sei, um Falschinformationen zu verbreiten, ist eine schwere Anschuldigung. Diese Art von Argumentation ohne klare Belege entspricht einem klassischen ad-hominem-Angriff und untergräbt die Glaubwürdigkeit des gesamten Textes.
Überbetonung des Einzelfalls
Auch wenn die Mevissen-Studie interessante Hinweise liefert, wird sie hier als endgültiger Beweis für die Gefährlichkeit von HF-EMF dargestellt. Dabei wird ignoriert, dass ein einzelnes systematisches Review nicht ausreicht, um eine wissenschaftliche Konsensänderung zu rechtfertigen, vor allem wenn es in Widerspruch zu vielen anderen, ebenfalls methodisch hochwertigen Studien steht.
Unklare Definition von Expositionsstärken
Die Angaben zu den Feldstärken („mindestens 2,5 Milliwatt/m² oder 1V/m“) sind sehr spezifisch, ohne jedoch zu erklären, wie diese Werte im Kontext der tatsächlichen Exposition von Menschen stehen. Das lässt die Aussage alarmierender wirken, als sie möglicherweise ist.
Vermischung von Wissenschaft und Polemik
Im letzten Abschnitt wird spekuliert, dass „die Mobilfunklobby und ihre Helfer“ Mevissen attackieren würden. Diese politische Zuspitzung vermischt sachliche und persönliche Angriffe und entwertet die wissenschaftliche Argumentation.
Fehlende Differenzierung zwischen Korrelation und Kausalität
Der Text impliziert eine direkte Kausalität zwischen HF-EMF und Krebs, obwohl auch die Mevissen-Studie selbst betont, dass ein kausaler Zusammenhang noch nicht hinreichend verstanden ist. Eine solche Überinterpretation kann leicht zu Missverständnissen führen.
Widerspruch zwischen Zitat und Interpretation
Im Text heißt es, die Mevissen-Studie habe klar belegt, dass HF-EMF krebserregend sei. Im Originalzitat der Studie wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Mechanismen der Karzinogenität komplex und unsicher sind, was eine vorsichtige Interpretation verlangt. Diese Diskrepanz wird ignoriert.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
HF-EMF-Krebs bei Tierstudien: Gigaherz-Jakob auf dem Prüfstand
H. Lamarr , München, Donnerstag, 08.05.2025, 17:27 (vor 51 Minuten) @ H. Lamarr
Unklare Definition von Expositionsstärken
Die Angaben zu den Feldstärken („mindestens 2,5 Milliwatt/m² oder 1V/m“) sind sehr spezifisch, ohne jedoch zu erklären, wie diese Werte im Kontext der tatsächlichen Exposition von Menschen stehen. Das lässt die Aussage alarmierender wirken, als sie möglicherweise ist.
An dieser Stelle watscht ChatGPT Jakob ab, obwohl der für die Angaben nichts kann, er hat sie aus der Review übernommen. Die Werte benennen als ein Einschlusskriterium für Primärstudien in die Review die erforderliche Mindestexposition der Probanden. Ganz Jakob hat er dabei wieder einen kapitalen Bock geschossen und übersehen, dass seine Automatenübersetzung des englischen Originals bei einem Sonderzeichen gestrauchelt ist. Jakob schreibt:
Mit Feldstärken von mindestens:
2.5Milliwatt/m2 entsprechend 1V/m oder 2.7mA/m
oder mindestens der 10-Fachen Hintergrund-Belastung entsprechend der Leistungsflussdichte in Milliwatt/m2
Im Original aber heißt es:
E > 1 V/m or E>√10*background level in unshielded environment
Gigaherz-Jakob hat nicht bemerkt, dass in seinem deutschen Text das Wurzelsymbol unterschlagen wird.
Was aber bedeutet es für die Prävalenz in der Bevölkerung, wenn die AG Mevissen eine Mindestexposition von weniger als 1 V/m als ein Ausschlusskriterium für Primärstudien festgelegt hat? Aus Deutschland kenne ich dazu keine Zahlen, aus Frankreich aber schon. Der Ausschluss besagt für die Grafik am Linkziel, dass im Umfeld von 1358 Mobilfunkstandorten 39 Prozent von 5'000 Messungen mit Messwerten < 1 V/m ausgeschlossen wären. Vor Einführung von 5G wären es noch 50 Prozent gewesen. Heißt: Der Anteil der Bevölkerung, der von Funkmasten mit < 1 V/m exponiert wird, sinkt, umgekehrt steigt der Anteil mit Exposition > 1 V/m. Mevissen et al. liegen damit richtig, sie decken mit ihrem Einschlusskriterium die langfristig maßgebende Exposition ab und deshalb perlt (zumindest in Frankreich) auch die Schelte von ChatGPT ab .
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –