5G-Leistungsklassen (power classes) für Endgeräte (Technik)
Dass es für 5G-Endgeräte im Frequenzbereich FR2 (24,25 GHz – 52,60 GHz) vier Leistungsklassen gibt ist so ziemlich das einzige, was ich nach kurzem Blättern in dem Dokument User Equipment (UE) radio transmission and reception; Part 2: Range 2 Standalone gerichtsfest behaupten könnte. Was in den GSM-Spezifikationen noch eine simple und klar verständliche Tabelle war, ist bei 5G ein 73 Seiten umfassendes Werk. Hinzu kommen weitere 245 Seiten in Part 1 für den Frequenzbereich FR1 (450 MHz – 6,00 GHz). Mit Verlaub, wer sich nicht beruflich damit auseinandersetzen muss, wird diese gut 300 Seiten wohl kaum studieren. Schon gar nicht selbsternannte Experten der Anti-Mobilfunk-Szene, die unter FR2 wahrscheinlich eher die zweite französische Republik vermuten werden denn den Frequency Range 2, wie dieser in der gegenwärtigen Version von 5G spezifiziert ist . Dies zwingt die Selbsternannten zu ihren häufig zu beobachtenden öffentlichen Blindflügen, wenn es um 5G geht.
Um wenigstens einen Anhaltspunkt dafür zu bekommen, welche maximale Sendeleistung 5G-Endgeräte in FR1 haben dürfen, habe ich danach gesucht und bin auf +23 dBm (0,2 W) gekommen, die um maximal +2 dB überschritten werden dürfen. Dieser Wert gilt für sämtliche im FR1 definierten 5G-Betriebsbänder von n1 bis n86 (Zählung mit Lücken), in denen die heute schon genutzten 5G-Bänder enthalten sind. Im FR1 gibt es nur drei Leistungsklassen, Klasse 3 ist die Standardklasse mit maximal +23 dBm Sendeleistung. Dieser Wert ist der Effektivwert, über den Spitzenwerte (peak) habe ich in dem Dokument nichts gefunden.
Mit maximal 0,2 W RMS-Sendeleistung bewegen sich auch 5G-Endgeräte im üblichen Rahmen der bisherigen Mobilfunk-Engeräte zurück bis GSM900. Schon das erste rein digitale Funknetz (2G), begnügte sich mit maximal 0,25 W RMS-Sendeleistung (maximal 2 W peak).
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –