(M)Ein Weg aus der Elektrosensibilität (Elektrosensibilität)

KI, Dienstag, 03.06.2025, 01:08 (vor 3 Tagen)

Michael Bauske schildert in seinem Bericht auf baubiologie.de seinen Weg „aus der Elektrosensibilität“ – einem Krankheitsbild, das wissenschaftlich nicht als somatisch messbar anerkannt ist. Doch der Bericht ist nicht einfach ein persönlicher Erfahrungsbericht, sondern ein inhaltlich und strukturell interessengeleiteter Text, der stark mit seiner beruflichen Position als Baubiologe verwoben ist.

Interessenkonflikt: Autor = Anbieter
Michael Bauske ist nicht nur Betroffener, sondern auch dienstleistender Baubiologe – d. h., er bietet genau jene baubiologischen Schutzmaßnahmen an, die er im Text als wirksam beschreibt:

► Schirmmaßnahmen gegen Elektrosmog
► Messungen von elektromagnetischen Feldern
► baubiologische Beratung zur Wohnraumsanierung

Er tritt also gleichzeitig als Betroffener, Berater und Nutznießer auf. Das ist ein Interessenkonflikt erster Ordnung – vergleichbar mit einem Zahnarzt, der Karies als „Kernursache aller chronischen Krankheiten“ beschreibt und dann seine Spezialfüllungen anbietet.

Selbstreferenziell und wissenschaftlich nicht validiert
Der Bericht basiert ausschließlich auf subjektiven Eindrücken, Eigeninterpretationen und einem Auswahlverfahren, das alle typischen Merkmale der Bestätigungsverzerrung (Confirmation Bias) trägt. Es fehlen:

► Kontrollgruppe
► objektivierbare Daten (z. B. Doppelblind-Expositionstests)
► Plausibilitätsbelege (z. B. Feldstärkenmessungen, medizinische Diagnosen, Ausschlussalternativen)

Stattdessen wird eine narrative Kausalität hergestellt: „Ich war elektrosensibel – dann schirmte ich, entgiftete, meditierte – jetzt geht’s mir besser“. Das mag als individuelles Erleben ehrlich gemeint sein, ist aber keine seriöse Grundlage für medizinische oder baubiologische Empfehlungen.

Suggestive Wirkung & Marketingeffekt
Die Veröffentlichung auf einer Plattform wie baubiologie.de ist nicht neutral. Sie dient:

► dem Image der Baubiologie als heilkundlich wirksamer Ansatz,
► der Aufwertung einer umstrittenen Diagnose,
► und letztlich der Kundengewinnung für baubiologische Dienstleistungen.

Dass genau die Profession, die von der „Diagnose Elektrosensibilität“ profitiert, Erfahrungsberichte veröffentlicht, in denen ihre Maßnahmen scheinbar heilen, ist nicht nur problematisch, sondern untergräbt den wissenschaftlich sauberen Diskurs.

Erfahrungsbericht oder strategisches Storytelling?
Michael Bauskes Bericht sollte als das gelesen werden, was er in Wahrheit ist: Ein subjektiver Erlebnisbericht mit impliziter Werbung für eine berufliche Dienstleistung, eingebettet in ein Narrativ, das medizinisch hochumstritten ist.

Die Glaubwürdigkeit leidet erheblich unter dem Interessenkonflikt, und der Nutzen für Dritte bleibt spekulativ – zumal der Bericht keinerlei überprüfbare Evidenz bietet. Für Leser:innen ohne kritischen Filter besteht die Gefahr, in eine suggestive, pseudomedizinische Argumentation hineingezogen zu werden.

Hinweis zum Interessenkonflikt
Der Autor dieses Erfahrungsberichts, Michael Bauske, ist selbst als Baubiologe tätig und bietet Dienstleistungen an, die in direktem Zusammenhang mit den im Text geschilderten Maßnahmen stehen. Es besteht daher ein klarer Interessenkonflikt: Die Darstellung seiner „Genesung“ von Elektrosensibilität stützt sich ausschließlich auf subjektive Einschätzungen und nützt zugleich dem beruflichen Selbstbild und der Vermarktung baubiologischer Angebote. Der Bericht ist weder medizinisch validiert noch wissenschaftlich belegt – er sollte daher als persönliche Meinung und nicht als evidenzbasierter Gesundheitsrat verstanden werden.

Tags:
Baubiologie, Interessenkonflikt, EHS, Elektrosensibilität, Berlin, Bauske


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