Erlebnisberichte: "Elektrosensible" in der MRT-Röhre (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 28.01.2025, 16:49 (vor 122 Tagen)

Elisabeth Buchs (Schweiz) und Eva Weber (München) sind zwei bekannte "Elektrosensible". Frau Buchs bekundet, sie reagiere empfindlich auf Radiowecker, Computer, Elektroheizung, Autofahrten, starke Magnetfelder, Zugfahrten, Neonlampen, Energiesparlampen, Halogenlampen und Elektro-Weidezäune (Quelle). Frau Weber reagiert eigenen Angaben zufolge vor allem auf HF-EMF-Exposition, darauf aber so extrem sensibel, dass sogar die Schirmung mit fünf zwiebelschalenartig übereinander gelegten Rettungsdecken ihr keine Linderung der Beschwerden bringt (Quelle).

Warum ich das erzähle? Weil beide Frauen überraschenderweise berichten, anlässlich von Untersuchungen in MRT-Röhren keinerlei Beschwerden gehabt zu haben.

Das kriege ich mal wieder nicht auf die Reihe. Denn die KI "Copilot" weiß über die Exposition in MRT-Röhren:

Das Magnetfeld bei einer MRT-Untersuchung besteht aus zwei Hauptkomponenten:

Statisches Magnetfeld: Dies ist das starke, konstante Magnetfeld, das durch den Hauptmagneten des MRT-Scanners erzeugt wird. Es richtet die Protonen im Körpergewebe entlang der Magnetfeldlinien aus.

Wechselfeld (Gradientenfelder): Diese sind schwächere Magnetfelder, die schnell an- und ausgeschaltet werden. Sie werden verwendet, um die räumliche Auflösung der Bilder zu verbessern, indem sie unterschiedliche magnetische Gradienten in verschiedenen Raumrichtungen erzeugen.

Zusätzlich gibt es noch die Hochfrequenz (HF)-Impulse, die zur Anregung der Protonen und zur Erzeugung des Bildes verwendet werden.

Die Spezifische Absorptionsrate (SAR) ist ein Maß dafür, wie viel HF-Energie pro Kilogramm Gewebe im Körper absorbiert wird. Die Werte variieren je nach Magnetfeldstärke und Dauer der Untersuchung. Hier sind einige Beispiele:

1,5 Tesla MRT-Scanner: Der maximal zulässige SAR-Wert für den gesamten Körper beträgt 2 W/kg für eine 15-minütige Untersuchung.

3 Tesla MRT-Scanner: Der maximal zulässige SAR-Wert für den gesamten Körper beträgt 3,2 W/kg für eine 15-minütige Untersuchung.

Diese Werte sind festgelegt, um sicherzustellen, dass keine unangemessene Erwärmung des Gewebes auftritt. (Quelle)

Zum Vergleich: Die maximal zulässige Ganzkörper-SAR in einem Mobilfunkfeld darf 0,08 W/kg nicht überschreiten (Wert gilt für die Allgemeinbevölkerung). Dieser SAR-Ganzkörpergrenzwert wird z.B. in etwa erreicht, wenn sich eine Person einem voll ausgelasteten Mobilfunksender im Hauptstrahl bis auf wenige Meter nähert (Rand des Sicherheitsbereichs). In einer MRT-Röhre ist die HF-EMF-Exposition den obigen Angaben zufolge um Faktor 25 bis 40 höher.

In der Röhre müssen deshalb aus meiner Sicht für die beiden Frauen geradezu mörderische Expositionsbedingungen geherrscht haben, die zum sofortigen Abbruch der Exposition hätten führen müssen.

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:

► Entweder stimmen die Zahlen der KI nicht oder ich ziehe daraus falsche Schlüsse.
► Von der medizinischen Notwendigkeit einer MRT-Untersuchung positiv überzeugt und wahrscheinlich ohne Kenntnis der kommenden Exposition spürten die beiden Frauen in der Röhre nichts, weil die Voraussetzung fürs Anschwellen des Nocebo-Effekts fehlte.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Erlebnisberichte: "Elektrosensible" in der MRT-Röhre

H. Lamarr @, München, Dienstag, 28.01.2025, 18:24 (vor 122 Tagen) @ H. Lamarr

... und wahrscheinlich ohne Kenntnis der kommenden Exposition spürten die beiden Frauen in der Röhre nichts, weil die Voraussetzung fürs Anschwellen des Nocebo-Effekts fehlte.

Elisabeth Buchs meint dazu:

Wie man z.B. an meinem Beitrag von 2006 https://forum.gigaherz.ch/viewtopic.php ... 6hre#p9981 sieht, wusste ich, was mich bei einem MRT erwartet und dennoch hatte ich Glück und spürte während dieser Zeitdauer nichts.

Wenn sich Frau Buchs nicht noch anderweitig informiert hat, zeigt ihr Beitrag von 2006, dass sie bestenfalls rudimentäre Kenntnis der tatsächlichen Exposition anlässlich ihrer MRT-Untersuchungen hatte. "Glück" war mMn garantiert keiner der Einflussfaktoren, warum sie die Aufenthalte in der Röhre unbeschadet überstanden hat.

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Erlebnisberichte: "Elektrosensible" in der MRT-Röhre

KlaKla, Freitag, 31.01.2025, 07:23 (vor 120 Tagen) @ H. Lamarr

... und wahrscheinlich ohne Kenntnis der kommenden Exposition spürten die beiden Frauen in der Röhre nichts, weil die Voraussetzung fürs Anschwellen des Nocebo-Effekts fehlte.

Elisabeth Buchs meint dazu:

Wie man z.B. an meinem Beitrag von 2006 https://forum.gigaherz.ch/viewtopic.php ... 6hre#p9981 sieht, wusste ich, was mich bei einem MRT erwartet und dennoch hatte ich Glück und spürte während dieser Zeitdauer nichts.

Die spürt nix, wie Tausende zuvor. Alles nur Theater um sich wichtig zu machen.

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Meine Meinungsäußerung

Zehn weitere "Elektrosensible" in der MRT-Röhre

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 05.02.2025, 21:28 (vor 114 Tagen) @ H. Lamarr

In der Röhre müssen deshalb aus meiner Sicht für die beiden Frauen geradezu mörderische Expositionsbedingungen geherrscht haben, die zum sofortigen Abbruch der Exposition hätten führen müssen.

Wie in diesem Strang nachzulesen ist, wunderte sich 2017 schon "Dr. Ratto" (Pseudonym), dass sich zehn selbstdiagnostizierte "Elektrosensible" anscheinend bereitwillig und ohne Probleme sowohl mehreren MRT- als auch fMRT-Untersuchungen unterzogen haben. Nur gegen radioaktive Bestrahlung (siehe Abstract) legten die Probanden ein Veto ein, eine Positronen-Emissions-Tomographie (Pet) und die Single-Photonen-Emissions-Computertomographie (Spect) kamen deshalb anlässlich der Untersuchung nicht infrage.

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MRT – Wechselwirkungen mit magn./elek. leitfähigem Material

H. Lamarr @, München, Sonntag, 09.02.2025, 20:06 (vor 110 Tagen) @ H. Lamarr

In der Röhre müssen deshalb aus meiner Sicht für die beiden Frauen geradezu mörderische Expositionsbedingungen geherrscht haben, die zum sofortigen Abbruch der Exposition hätten führen müssen.

Bei MRT-Untersuchungen sind Patienten einem sehr starken statischen Magnetfeld sowie energiereichen elektromagnetischen Wechselfeldern ausgesetzt. Dies kann bei Implantaten oder unabsichtlich in den Untersuchungsbereich gebrachten Gegenständen mit magnetischen oder elektrisch leitfähigen Komponenten zu unerwünschten und gefährlichen Effekten führen.

Methode

In dieser Arbeit werden basierend auf bekannten physikalischen Gesetzmäßigkeiten die wichtigsten Wechselwirkungsmechanismen zwischen den magnetischen und elektrischen Feldern bei der MRT mit Körpergewebe und körperfremden Materialien systematisch beschrieben.

Praxisrelevante Ergebnisse

Die im Körper natürlicherweise vorkommenden Stoffe sind überwiegend diamagnetisch und führen zu kaum wahrnehmbaren Kraftwirkungen in der MRT. Dagegen treten bei ferromagnetischen Stoffen wie Eisen am Eingangsbereich des Untersuchungstunnels Translationskräfte von mehr als dem Hundertfachen der Gewichtskraft auf. Auf längliche ferromagnetische Gegenstände wirken zusätzliche Drehmomente. Elektrisch gut leitfähige Materialien wie Metalle oder kohlefaserverstärkte Kunststoffe sind ebenfalls sicherheitsrelevant. Besonders in langen leitfähigen Strukturen, wie sie häufig in Implantaten vorkommen, können sich während der MRT-Untersuchung starke Ströme und an den Endstücken hohe elektrische Spannungen ausbilden. Die Höhe der elektrischen Spannungen an den Implantaten und die Stromdichte im angrenzenden Gewebe, das sich dabei stark erhitzen kann, sind im Einzelfall schwer vorhersehbar. Implantate, die ausgedehnte Ringströme zulassen, zeigen oft deutliche Vibrationen durch Gradientenschaltungen. Außerdem treten an leitfähigen Platten oder Ringen merkliche Gegenkräfte auf, wenn sie im Magnetfeld schnell gekippt werden. (Quelle)

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Erlebnisberichte: "Elektrosensible" in der MRT-Röhre

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 28.05.2025, 21:09 (vor 2 Tagen) @ H. Lamarr

Warum ich das erzähle? Weil beide Frauen überraschenderweise berichten, anlässlich von Untersuchungen in MRT-Röhren keinerlei Beschwerden gehabt zu haben.

Am 8. Januar 2025 schreibt Elisabeth Buchs:

Ich musste letztes Jahr zweimal in "die Röhre", Magnetresonanztomopraphie (Siloah, Gümligen, kein Kontrastmittel) und bin stark elektrosensibel, auch auf Magnetfelder. Zu meiner Erleichterung spürte ich während der Zeitdauer von etwa einer halben Stunde keine Beschwerden und auch danach nicht. Wobei ich zu dieser Zeit wenig sonstige Elektrosmog-Belastung hatte. Auch keine Panik, man erhält eine Art Ball, den man bei Problemen drücken könnte, um HIlfe zu erhalten. Mit den Kopfhörern waren auch die fabrikähnlichen Geräusche während der Untersuchung gut erträglich. Bei Notwendigkeit würde ich ein allfälliges nächstes Mal etwas gelassener hineinliegen.Wobei auch die Elektrosensiblen nicht alle gleich sind.

Am 6. Dezember 2006 schreibt Elisbath Buchs in einem Kommentar:

[...] Gestern war ich im Spital wegen der Vorbesprechung betreffend OP. Als ich das MRI mit der Begründung ablehnte, dass ich den Elektrosmog schlecht vertrage, sagte der Arzt, es sei nichts bewiesen. Ich sagte, ich möchte auch nicht unbewiesen krank werden und ob sie eine Haftpflicht haben für allfällige Schädigung.

In den rd. 19 Jahren zwischen den beiden Bekundungen hat sich Frau Buchs' Einstellung zu MRT um 180 Grad geändert. Lehnte sie 2006 eine MRT-Untersuchung noch ab, stimmte sie 2024 zu und blieb bei der halbstündigen Befeldung sogar völlig symptomfrei. Die Frage ist jetzt: Was brachte sie 2024 überhaupt dazu, der Untersuchung zuzustimmen, obwohl sie damit rechnen musste, die Röhre wegen der extrem starken Befeldung nicht mehr lebendig verlassen zu können?

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Erlebnisberichte: "Elektrosensible" in der MRT-Röhre

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 29.05.2025, 18:09 (vor 1 Tag, 12 Stunden, 22 Min.) @ H. Lamarr

In den rd. 19 Jahren zwischen den beiden Bekundungen hat sich Frau Buchs' Einstellung zu MRT um 180 Grad geändert. Lehnte sie 2006 eine MRT-Untersuchung noch ab, stimmte sie 2024 zu und blieb bei der halbstündigen Befeldung sogar völlig symptomfrei. Die Frage ist jetzt: Was brachte sie 2024 überhaupt dazu, der Untersuchung zuzustimmen, obwohl sie damit rechnen musste, die Röhre wegen der extrem starken Befeldung nicht mehr lebendig verlassen zu können?

Auf die Frage antwortete Elisabeth Buchs im GHz-Forum:

[...] Ich selber kann nur sagen, dass ich es nicht genau weiss, weshalb MRT für mich verträglich war. [...] Leider bin ich sonst nach wie vor ES, trotz Linderungsversuchen und an meinem Wohnort sind bis jetzt immer noch das grösste Problem die Elektrozäune, wo wenigstens bis jetzt nichts stärkeres hinzugekommen ist und ich nur immer hoffe, dass nichts stärkeres, neues kommt, ausserdem Powerline und Solar meiner sehr nahen Nachbarn. [...]

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"Elektrosensible" in der MRT-Röhre: Was KI darüber "denkt"

H. Lamarr @, München, Freitag, 30.05.2025, 16:00 (vor 14 Stunden, 31 Minuten) @ H. Lamarr

Sehen sich überzeugte "Elektrosensible" in Erklärungsnot, ziehen sie sich entweder zurück und schweigen oder sie stellen Überlegungen an, die das Unerklärliche für sie in irgendeiner Form erklärbar machen sollen. Beides ist für Außenstehende unbefriedigend, so wie momentan im Fall "EHS in MRT-Röhren symptomfrei". Ob ChatGPT plausible Erklärungen für das Verhalten der Betroffenen hat, Sie können es anhand der Antworten auf zwei konkrete Fragen zum Sachverhalt selbst beurteilen.

Frage an ChatGPT: Hast du eine Erklärung für das Phänomen, dass überzeugte "Elektrosensible" sich in MRT-Röhren legen, dort von extrem starken Magnetfeldern und elektromagnetischen Feldern durchflutet werden, sich dabei jedoch keinerlei Symptome einstellen, wie sie die Betroffenen bei erkanntem Kontakt mit extrem schwachen Feldern bekunden?

Antwort: Ja, das ist ein bekanntes und oft diskutiertes Phänomen im Kontext der sogenannten "Elektrosensibilität" oder auch idiopathischen Umweltunverträglichkeit gegenüber elektromagnetischen Feldern (IEI-EMF). Die Tatsache, dass sich manche Menschen als stark empfindlich gegenüber Alltagsquellen elektromagnetischer Felder (wie WLAN, Mobilfunk oder Hochspannungsleitungen) beschreiben, jedoch in einem MRT keine Beschwerden verspüren – obwohl sie dort deutlich höheren Feldstärken ausgesetzt sind – ist in der Forschung mehrfach beobachtet worden. Es gibt dafür mehrere Erklärungsansätze:

1. Keine physiologische Reaktion auf EMF, sondern psychogene Ursache

Der am besten durch empirische Forschung gestützte Erklärungsansatz ist, dass die Beschwerden der Betroffenen nicht durch die Felder selbst verursacht werden, sondern durch die Erwartung oder Wahrnehmung ihrer Anwesenheit (Nocebo-Effekt). Das bedeutet:

- Symptome treten auf, wenn die Betroffenen glauben, elektromagnetischen Feldern ausgesetzt zu sein – unabhängig davon, ob tatsächlich eine Exposition vorliegt.
- In einem MRT hingegen wissen viele Betroffene nicht, dass dort auch Hochfrequenz-Impulse und starke Magnetfelder wirken, oder sie erwarten keine Beschwerden, weil sie dem medizinischen Umfeld vertrauen.

Erwartung beeinflusst Wahrnehmung, nicht das physikalische Feld selbst beeinflusst.

2. Feldart und -charakteristik

Manche Elektrosensiblen behaupten, nur auf bestimmte Frequenzen oder auf gepulste Felder zu reagieren – etwa Mobilfunk oder WLAN. MRT-Systeme verwenden dagegen:

- ein statisches Magnetfeld (bis zu 3 Tesla und mehr),
- Gradientenfelder (Niederfrequenz),
- sowie HF-Impulse im MHz-Bereich (meist um 64 MHz und 50 V/m bis 150 V/m bei 1,5-T-MRT-Anlagen) – aber nicht gepulst im Sinne von Mobilfunk.

Auch wenn die physikalische Belastung höher ist, unterscheiden sich Charakteristik und Signalform deutlich. Dies wird jedoch von Betroffenen selten kohärent oder konsistent erklärt.

3. Vertrauenskontext und Aufmerksamkeitslenkung

Das Setting einer MRT-Untersuchung ist ein klar strukturierter, medizinisch überwachter Prozess. Das kann dazu führen, dass Betroffene:

- sich sicherer und weniger ängstlich fühlen,
- ihre Aufmerksamkeit auf das medizinische Anliegen richten statt auf mögliche Symptome,
- oder schlichtweg nicht erwarten, dort "Elektrosmog" ausgesetzt zu sein.

Das Setting beeinflusst die kognitive Verarbeitung möglicher Symptome.

4. Unkenntnis über die tatsächliche EMF-Exposition im MRT

Viele Elektrosensible wissen schlicht nicht, dass ein MRT auch Hochfrequenz-EMF nutzt. Sie glauben oft, nur das Magnetfeld sei relevant – und das sei ja "natürlich" oder "nicht elektronisch". Diese Fehlannahme schützt sie quasi vor Beschwerden.

5. Unfreiwillige Exposition in Studien: kein Zusammenhang

In Doppelblindstudien konnte bislang kein konsistenter Zusammenhang zwischen tatsächlicher EMF-Exposition und Symptomen gezeigt werden. Elektrosensible reagierten nicht besser als Zufall auf echte versus scheinbare Exposition. Das unterstützt die Hypothese der psychogenen Ursache.

Fazit

Das Fehlen von Symptomen bei MRT-Untersuchungen trotz starker elektromagnetischer Felder lässt sich gut mit dem Nocebo-Effekt, der fehlenden Erwartung von Beschwerden und dem medizinischen Kontext erklären. Es spricht stark gegen eine direkte physiologische Wirkung schwacher EMF auf den Menschen, jedenfalls im Zusammenhang mit den von Elektrosensiblen beschriebenen Symptomen.

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Frage an ChatGPT: Und wie erklärst du mir, dass "Elektrosensible" zwar ungezwungen ihre unerwartet guten Erfahrungen mit MRT-Untersuchungen berichten, sich aber bedeckt halten, wird gefragt, ob diese überraschende Erfahrung ihre Überzeugung erschüttert hat, "elektrosensibel" zu sein. Könnte hierbei die Aufrechterhaltung eines Krankheitsgewinns bei den Betroffenen im Spiel sein?

Antwort: Es gibt mehrere psychologische und soziologische Mechanismen, die dazu führen können, dass „Elektrosensible“ ihre überraschend symptomfreien MRT-Erfahrungen zwar bereitwillig schildern, sich aber hüten, daraus Rückschlüsse auf ihre ursprüngliche Überzeugung zu ziehen – und bei denen ein möglicher Krankheitsgewinn eine Rolle spielt:

1. Aufrechterhaltung kognitiver Konsistenz (Dissonanzreduktion)

Kognitive Dissonanz entsteht, wenn neue Erfahrungen (symptomfreies MRT) im Widerspruch zur eigenen Überzeugung (Empfindlichkeit gegenüber EMF) stehen.
- Um die Dissonanz zu reduzieren, wird häufig nicht die Überzeugung selbst in Frage gestellt, sondern das neue Erlebnis intern so umgedeutet, dass sie konsistent bleibt („Im MRT war ja alles medizinisch überwacht, das zählt nicht als ‚echter‘ Elektrosmog.“).

2. Soziale Identität und Gruppendynamik

- Die Selbstbezeichnung „elektrosensibel“ kann zur sozialen Identität werden. Wer diese Rolle aufgibt, riskiert nicht nur Selbstzweifel, sondern auch den Rückzug aus einem unterstützenden sozialen Netzwerk Gleichgesinnter.
- Eine solche Gruppe bietet Validierung und Verständnis – ein starkes Motiv, an der eigenen Identität festzuhalten, selbst wenn Einzelevidenz dagegenspricht.

3. Sekundärer Krankheitsgewinn

Sekundärer Krankheitsgewinn bezeichnet Vorteile, die Erkrankte unbewusst aus ihrer Rolle ziehen, etwa:

- Aufmerksamkeit und Fürsorge von Familie, Freunden oder Ärzten
- Freistellung von belastenden Arbeiten bzw. gesellschaftlichen Erwartungen
- Finanzielle oder materielle Zuwendungen, etwa über Schwerbehindertenstatus, Krankengeld o. Ä.

Selbst wenn niemand ausdrücklich Geld oder Leistungen fordert, kann das unbewusste Bedürfnis nach Entlastung und Zuwendung dazu führen, dass man – oft unbewusst – an der eigenen Krankheitsidentität festhält.

4. Angst vor Entzug von Fürsorge

Für viele Betroffene ist das „Elektrosensibel-Sein“ mehr als ein Symptom: Es rechtfertigt Fürsorge, Entlastung und Zugehörigkeit. Die bloße Möglichkeit, dieses Schutzschild zu verlieren, kann so bedrohlich erscheinen, dass man widersprechende Erfahrungen ausblendet oder relativiert.

5. Fehlende Metakognition über psychosoziale Motive

- Viele Menschen sind nicht darauf vorbereitet, ihr eigenes Verhalten auf unbewusste psychologische Gewinne hin zu hinterfragen.
- (No-)Ce­bo-Effekt und sekundärer Krankheitsgewinne sind häufig so subtil, dass Betroffene sie nicht als Erklärung anerkennen.

Fazit

Ja, die Aufrechterhaltung eines sekundären Krankheitsgewinns kann ein wichtiger Faktor sein. In Kombination mit den Mechanismen der kognitiven Dissonanz und sozialer Identität führt das dazu, dass symptomfreie MRT-Erlebnisse zwar offen berichtet, aber nicht als Anlass genommen werden, die eigene Elektrosensibilität infrage zu stellen. Die zugrundeliegenden psychologischen Prozesse laufen dabei größtenteils unbewusst ab.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Statistik: Not-Abbrüche von MRT-Scans

H. Lamarr @, München, Freitag, 30.05.2025, 16:31 (vor 13 Stunden, 59 Minuten) @ H. Lamarr

Frage an ChatGPT: Gibt es statistische Angaben über Störfälle bei MRT-Untersuchungen, weil Patienten – aus welchen Gründen auch immer – den Notabbruch einer Untersuchung aktiviert haben?

Antwort: Im Bereich der Bildgebung werden Notabbrüche, bei denen Patient:innen die „Panic-Button“-Taste betätigen, meist unter den Schlagworten „aborted scans“ oder „incomplete scans“ erfasst. Es existieren zwar nur wenige Studien, die exakt auf das Betätigen des Not-Stopp-Knopfs abzielen, doch lässt sich aus den Abort-Raten wegen Angst oder Klaustrophobie ein guter Näherungswert gewinnen:

Sadigh et al. (2017) berichten, dass weltweit etwa 10 % aller MRT-Untersuchungen aufgrund von Angst oder Klaustrophobie abgebrochen werden. Das entspricht rund 2 Mio. abgebrochenen Untersuchungen pro Jahr und einem jährlichen wirtschaftlichen Schaden von etwa 1 Mrd. USD (institutionalrepository.aah.org).

In einer white-paper-basierten Vergleichsstudie wiesen Patienten in der Kontrollgruppe eine Abbruchrate von 2,89 % auf; durch begleitende Maßnahmen (Aromapflaster) ließen sich diese unvollständigen Scans auf 1,6 % senken (blog.beekley.com).

Eine Übersichtsstudie nennt einen Bereich von 0,5–14,5 % unvollständiger oder abgebrochener Scans infolge von Patientenangst bzw. Klaustrophobie (mriaudio.com).

Wikipedia fasst verschiedene Erhebungen auf Basis von Patientenbefragungen zusammen und nennt 4–20 % der Patient:innen, die sich vor oder während des Scans dermaßen eingeengt fühlen, dass sie ablehnen oder abbrechen (Wikipedia).

Fazit

Je nach Definition (vollständig abgebrochene Untersuchung vs. nur „unvollständiger Datensatz“) und Patient:innen-Population liegt die Rate der durch Patient:innen initiierten Notabbrüche typischerweise zwischen ca. 1 % und 10 %. Bei besonders ängstlichen oder klaustrophobischen Gruppen kann sie in Einzelfällen bis zu 15 % erreichen.

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