Das Schluswort von Gigaherz: besser nicht genau hinschauen (Forschung)

H. Lamarr @, München, Freitag, 09.05.2025, 18:40 (vor 10 Tagen) @ H. Lamarr

Doch Jakobs Hast hat dem Text nicht gutgetan.

Stimmt, die Hast hat auch zu eher versteckten Fehlern im Text geführt. Unten sind zwei Beispiele dafür. Die Kostproben aus Jakobs Beitrag habe ich im Zitatformat des Forums eingefügt:

Das Original der Studie, 75 Seiten,, können hier heruntergeladen werden:

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0160412025002338

Wer das PDF der Studie herunterlädt, wird feststellen, die Review hat 45 Seiten, nicht 75.

Die Ergebnisse dieser systematischen Überprüfung deuten darauf hin, dass es Hinweise darauf gibt, dass die Belastung durch hochfrequente elektromagnetische Felder die Krebshäufigkeit bei Versuchstieren erhöht, wobei der CoE bei bösartigen Herzschwannomen und -gliomen am stärksten ausgeprägt ist.

Falsch ist in diesem Textblock der unscheinbare Koppelstrich bei "-gliomen". Denn der koppelt die "gliomen" ans vorangegangene gemeinsame Substantiv "Herz" und macht daraus blödsinnige Herzgliomen. Die gibt es nämlich nicht. Gliome sind bösartige Tumoren, die von Gliazellen ausgehen, welche ausschließlich im zentralen Nervensystem (ZNS) vorkommen, also im Gehirn und im Rückenmark. Das Herz besteht hauptsächlich aus Muskelzellen und Bindegewebe, aber nicht aus Gliazellen. Richtig hätte es also heißen müssen "Herzschwannomen und Gliomen". Der Unterschied ist klein, aber fein. Wer noch immer zweifelt, hier die Original-Textpassage aus der Mevissen-Review:

The findings of this systematic review indicate that there is evidence that RF EMF exposure increases the incidence of cancer in experimental animals with the CoE being strongest for malignant heart schwannomas and gliomas.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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