Top 11 der Funklöcher in Deutschland (Stand: April 2025) (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 14.07.2025, 15:55 (vor 9 Tagen)

[image]Die BNetzA veröffentlicht im Zuge ihres Mobilfunk-Monitorings Tabellen, die über Funklöcher in Deutschland Auskunft geben. Eine dieser Tabellen reicht herab bis auf die Gemeindeebene und erlaubt damit Auskunft, wo in Deutschland die größten Funklöcher sind.

Die Funklochfläche benennt in der Tabelle prozentual die Gemeindefläche, auf der kein Mobilfunkempfang möglich sein soll. Alle Angaben beruhen auf Pegelwerten der Empfangsleistung, welche die BNetzA den Mobilfunknetzbetreibern in hoher Flächenauflösung (Gitterzelle 100 m x 100 m) abverlangt. Die Pegelwerte gelten für Messpunkte 1,5 m über dem Erdboden, sie unterscheiden sich damit von den meist deutlich höher liegenden Bezugspunkten in den bunten Immissionsprognosen privater Standortplaner.

Spitzenreiter ist gegenwärtig die Gemeinde Kappeshausen. Auf rund 47,4 Prozent des Gemeindegebiets soll es keinerlei Mobilfunkversorgung geben. Auf 0,00 Prozent gefallen (Vollversorgung) ist die Funklochfläche in der 11'427 Zeilen (Gemeinden) umfassenden Tabelle erst 1202 Gemeinden unter Kappeshausen.

Auffallend ist: Unter den Top 11 befindet sich kein Funkloch in Baden-Württemberg. Das größte Funkloch im Ländle rangiert erst auf Rang 55 (Gemeinde Ibach, Kreis Waldshut, mit 7,54 Prozent Funklochfläche). Allerdings muss jedem klar sein, dass die hier im Posting genannten Funklochflächen nur relative Angaben in Bezug auf die Gemeindefläche sind und nicht Auskunft geben über die absolute Fläche (Größe) eines Funklochs. Wer dies herausfinden will, muss die Flächen der Gemeinden recherchieren und mit den genannten Prozentwerten in Beziehung setzen. Das Ergebnis kann dann die absolute Fläche eines großen Funklochs auf Gemeindegebiet sein, aber auch die gleich große Summe mehrerer kleinerer Funklöcher.

So einfach wie es scheint ist das Aufspüren eines gut bewohnbaren Funklochs also nicht. Dennoch sollten die Top 11 für Interessierte eine substanzielle Hilfe sein, nicht ziellos in der gesamten Bundesrepublick nach Funklöchern Ausschau halten zu müssen. Denn von den eingangs genannten Gitterzellen gibt es auf Land nicht weniger als rd. 36 Millionen. Da ist es ersichtlich weniger aufwändig, die Top 11 der Funklöcher (oder mehr) aufzusuchen, zu vermessen und in Augenschein zu nehmen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Funkloch, BNetzA, Monitoring

Top 11 der Funklöcher in Deutschland (Stand: April 2025)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 16.07.2025, 19:33 (vor 7 Tagen) @ H. Lamarr

Die BNetzA veröffentlicht im Zuge ihres Mobilfunk-Monitorings Tabellen, die über Funklöcher in Deutschland Auskunft geben. Eine dieser Tabellen reicht herab bis auf die Gemeindeebene und erlaubt damit Auskunft, wo in Deutschland die größten Funklöcher sind.

Stimmt. Aber erst seit April 2025. In älteren Ausgaben der Gemeindetabelle der BNetzA gibt es die Spalte "FL" (für Funkloch) neben den Spalten für graue und weiße Flecken noch nicht. Die derzeit aktuelle April-Ausgabe der Gemeindetabelle (5 MByte, xlsx-Datei) gibt es hier. Wird Spalte "FL" absteigend sortiert, zeigt die Tabelle die Gemeinden mit den größten Funklochflächen fein säuberlich geordnet von oben nach unten an.

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Top 11 der Funklöcher: gemessene vs. berechnete Versorgungsgüte

H. Lamarr @, München, Samstag, 19.07.2025, 16:48 (vor 4 Tagen) @ H. Lamarr

Auffallend ist: Unter den Top 11 befindet sich kein Funkloch in Baden-Württemberg. Das größte Funkloch im Ländle rangiert erst auf Rang 55 (Gemeinde Ibach, Kreis Waldshut, mit 7,54 Prozent Funklochfläche).

Zu einem ganz anderen Ergebnis kommt die erste bundesweite Mobilfunkmesswoche vom 24. bis 28. Juni 2025:

[...] Die größten Lücken zeigten sich laut Auswertung in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Hier wurde jeweils bei 1,12 Prozent der Messpunkte kein verfügbares Netz festgestellt. Deutschlandweit war dies bei 0,76 Prozent der Messpunkte der Fall. In 1,27 Prozent der Messungen war nur ein 2G-Netz verfügbar, das aufgrund der Übertragungsraten nur für Telefonie und SMS-Versand geeignet ist. Hier zeigten sich in Mecklenburg-Vorpommern mit 2,25 Prozent die größten Gebiete. [...] (Quelle)

Denkbare Ursache für die widersprüchlichen Ergebnisse: Die Top 11 beruhen auf Daten vom April 2025. Diese Daten sind gemittelte Feldstärkewerte, berechnet von den Mobilfunknetzbetreibern für quadratische Gitterzellen mit 100 Meter Kantenlänge. Die Daten der Mobilfunkmesswoche sind hingegen echte Messungen des Empfangspegels vor Ort, allerdings nicht explizit mit Messgeräten, sondern mit den Betriebssystemen von Smartphones, welche diese Daten ohnehin pausenlos zur Regelung der Verbindungsqualität erheben (bei GSM war das der Parameter RXQal, bei LTE und 5G sind dies die Parameter RSRP für Signalstärke und RSRQ für Signalqualität).

Sinn und Zweck der Mobilfunkmesswoche war das Nachprüfen, ob von den Netzbetreibern gemeldete Versorgungsqualität in Gestalt von berechneten Feldstärkewerten mit der Praxiserfahrung von Smartphonebesitzern im Einklang steht. Anscheinend trifft dies nicht überall zu.

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