Gigaherz-Chef hat privat umfirmiert (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 27.07.2012, 14:22 (vor 4519 Tagen)

So ganz tot scheint die private Firma unseres Hans-Ueli doch noch nicht zu sein ...

Am 15. Juni 2012 hat Hans-U. Jakob seine "Ingenieurunternehmung für Sicherheits- und Steuerungstechnik" umbenannt in "Ingenieurbüro für elektromagnetische Verträglichkeit". Offensichtlich gerät Jakob damit in den gleichen Interessenkonflikt wie der BUND-Berater Bernd-Rainer Müller, der ebenfalls nach Kräften vor angeblichen Risiken des Elektrosmogs warnt, und zugleich eine Firma betreibt, deren Ertragsgrundlage der Elektrosmog ist: Je stärker die Beunruhigung in der Bevölkerung wegen Elektrosmog, desto besser fürs Geschäft. Ich denke das ist leicht nachvollziehbar.

Die Information über Jakobs Umfirmierung habe ich aus der Schweiz zugespielt bekommen, und eine Bestätigung bei Moneyhouse gefunden.

Irritierend dort ist der Eintrag "Wie zahlt die Firma Prevotec H.U. Jakob ihre Rechnungen?" vom 30. November 2010. Nichts Gutes verheißt die Passage: "Es liegen uns neue Informationen zum Zahlungsverhalten der Firma Prevotec H.U. Jakob vor aus denen hervorgeht, wie die Firma Prevotec H.U. Jakob aktuell ihre Rechnungen zahlt (frühzeitig, vereinbarungsgemäss oder verspätet)." Denn bei Licht besehen kann es für so einen Eintrag nur zwei Gründe geben: Entweder hat Jakob schlecht bezahlt und sich gebessert - oder umgekehrt. Wer es genau wissen will, kann hier eine kostenpflichtige Wirtschaftsauskunft einholen.

Mir ist das Geld dafür zu schade. Mir genügt das Wissen, dass der Gigaherz-Präsident aus den Aktivitäten seines Vereins - sprich: pausenlos Angst vor Funkwellen verbreiten - privat einen geschäftlichen Nutzen ziehen möchte. Dass Hans-U. Jakob mit mehr als 70 Jahren noch immer auf Erwerbstrip ist, könnte an den eher kargen staatlichen Renten in der Schweiz liegen, die bei Arbeitnehmern erst durch die Betriebsrente auf Werte aufgestockt werden, die einen angemessenen Ruhestand erlauben. Doch Jakob ist seit Juni 1985 selbständig und hat vermutlich deshalb keine oder nur geringe Ansprüche an eine Betriebsrente.

Bislang hatte ich die Hinweise auf finanzielle Interessen Jakobs am möglichst heftigen Fortgang der Mobilfunk-Debatte nicht so richtig ernst genommen - das hat sich jetzt schlagartig geändert.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Jakob, Interessenkonflikt, Schweiz, Gigaherz-Präsident

Gigaherz-Jakob nur einer von mehreren Geschäftemachern

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 09.06.2016, 14:58 (vor 3106 Tagen) @ H. Lamarr

Am 15. Juni 2012 hat Hans-U. Jakob seine "Ingenieurunternehmung für Sicherheits- und Steuerungstechnik" umbenannt in "Ingenieurbüro für elektromagnetische Verträglichkeit". Offensichtlich gerät Jakob damit in den gleichen Interessenkonflikt wie der BUND-Berater Bernd-Rainer Müller, der ebenfalls nach Kräften vor angeblichen Risiken des Elektrosmogs warnt, und zugleich eine Firma betreibt, deren Ertragsgrundlage der Elektrosmog ist: Je stärker die Beunruhigung in der Bevölkerung wegen Elektrosmog, desto besser fürs Geschäft.

Der Handelregisterauszug von Herrn Jakobs Firma zeigt, der ehemalige Elektriker ist seit Mitte 1985 unternehmerisch tätig.

Das Geschäftsmodell von Herrn Jakob ist bekannt und bewährt und in der Szene angeblicher "Schutzorganisationen" gegen Elektrosmog keineswegs ein Einzelfall: Ein unverdächtiger Verein (hier: Gigaherz), meist als gemeinnützig anerkannt, dient dazu, Kontakte und Netzwerke zu knüpfen und sich öffentlich in Position zu bringen. Ziel ist es, von potenziellen Auftraggebern als willfähriger Auftragnehmer wahrgenommen zu werden. Das eigentliche Geschäft (Erbringen einer entgeltpflichtigen Leistung) findet anschließend auf der unternehmerischen Ebene statt (hier: Firma Prevotec), die von dem Verein völlig entkoppelt ist. Nach außen können so mit dem Verein edle altruistische Motive für das Engagement glaubhaft gemacht werden, tatsächlich ist der Verein indes nur Vehikel für profane kommerzielle (finanzielle) Interessen.

Dass Herr Jakob in seinem Alter und mit seiner fragwürdigen Kompetenz noch allzu viele Geschäfte hat abwickeln können sehe ich nicht. Das ist mMn auch nicht der Punkt. Denn dieser ist: 2012 benannte Herr Jakob seine Firma explizit für Geschäfte mit Elektrosmog um, ihm ist die konkrete Absicht vorzuwerfen, aus der Angst vor Elektrosmog persönlich Kapital schlagen zu wollen und diese Angst mit seinem Verein Gigaherz gezielt (geschäftsdienlich) zu wecken und zu schüren. Sein Konkurrent in den eigenen Reihen ist der Baubiologe Peter Schlegel, der mit der Website "Bürgerwelle Schweiz", die irrtümlich als Verein wahrgenommen werden kann, das genau gleiche Geschäftsmodell verfolgt. In Deutschland sind es mindestens vier "Vereine" oder "Bürgerinitiativen", die sich dieser Täuschung bedienen, um einem Hintermann (meist ist es nur ein einziger) ein Auskommen zu sichern.

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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Kleine schweizer Vereine nicht meldepflichtig

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 09.06.2016, 18:58 (vor 3106 Tagen) @ H. Lamarr

Das Geschäftsmodell von Herrn Jakob ist bekannt und bewährt und in der Szene angeblicher "Schutzorganisationen" gegen Elektrosmog keineswegs ein Einzelfall: Ein unverdächtiger Verein (hier: Gigaherz), meist als gemeinnützig anerkannt, dient dazu, Kontakte und Netzwerke zu knüpfen und sich öffentlich in Position zu bringen.

Wikipedia schreibt über schweizer Vereine:

Sobald ein Verein Statuten erstellt hat und den Vorstand gewählt hat, kann er sich ins Handelsregister eintragen lassen. Diese Eintragung ist notwendig, sobald der Verein ein Gewerbe kaufmännischer Natur betreibt, oder wenn der Verein zum Beispiel gegenüber einer anderen Gesellschaft (Dachverband, Partnerorganisation etc.) belegen muss, dass der Verein überhaupt existiert. Die Eintragung ins Handelsregister ist auch notwendig, wenn er revisionspflichtig ist [trifft auf Gigaherz nicht zu; Anm. Spatenpauli].

Bei der Eintragung werden die Vereinsstatuten sowie ein Verzeichnis der Vorstandsmitglieder hinterlegt. Ebenso müssen Eintritte und Austritte dem Handelsregister gemeldet werden.

Kommentar: Kleine Vereine wie Gigaherz und Diagnose-Funk entziehen sich damit jeder Aufsicht und können mühelos für Animationszwecke missbraucht werden. Weder Gigaherz noch Diagnose-Funk sind im Schweizer Handelsregister eingetragen.

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Diagnose-Funk, Schweiz, Gigaherz, Verein, Kontrolle, Vorstandsmitglied, Handelsregiste

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