Dr.-Ing. Hans Schmidt an BfS (Allgemein)

Gast, Dienstag, 14.08.2007, 00:10 (vor 6264 Tagen)

Dr.-Ing. Hans Schmidt, 82515 Wolfratshausen ............... WOR, den 29.06.07


Per Fax: 01888/333-1105

An den Leiter des Bundesamtes für Strahlenschutz,
Prof. Dr. W. König
Willy-Brandt-Str. 5
38226 Salzgitter

cc: Staatssekretär Michael Müller, MdB Ilse Aigner

Betr: Meine Anfrage per e-mail vom 18.02.07, Bericht Dr. Ruzicka
Ihre Antwort vom 6.6.07, AZ AG-NIR-26103-24-07


Sehr geehrter Herr Prof. König,

Ihre Antwort auf meine Ausführungen wirft grundsätzliche Fragen zur wissenschaftlichen Vorgehensweise und Argumentation auf:

1. Wie vergleicht das BfS Studien?
Da Sie sehr oft die Formulierung gebrauchen, dass die Ergebnisse "nicht verifiziert" bzw. "nicht reproduziert" werden konnten, erlaube ich mir die Frage, ob in den Studien, die Sie als Vergleich herangezogen haben, exakt identische Versuchs- und Auswertebedingungen verwendet wurden wie in den Arbeiten, mit denen sie verglichen wurden. Nur wenn dies gegeben ist, kann eine wissenschaftlich stichhaltige Aussage darüber getroffen werden, ob die Ergebnisse tatsächlich "nicht verifiziert" bzw. "nicht reproduziert" werden konnten.
Bitte bestätigen Sie mir für die von Ihnen verglichenen Studien, dass diese exakt vergleichbar sind. Falls dem nicht so sein sollte, bitte begründen Sie, warum Sie trotzdem diese Studien für Ihre Schlussfolgerung heranziehen können.

2. Wissenschaftliche Basis für die Grenzwerte der 26. BImSchV
Die oben aufgeworfene Fragestellung weist auf eventuelle Mängel bei der Grenzwertfestsetzung für Hochfrequenzstrahlung hin. Als Voraussetzung für den "wissenschaftlichen Nachweis" wurden vom BfS drei Bedingungen genannt:
1) Gesicherte Datenbasis
2) Reproduzierte Studien
3) Keine widersprüchlichen Befunde
Bitte bestätigen Sie, dass die aufgelisteten Punkte 1-3 einzeln als Grundlage für die Grenzwerte der 26. BImSchV nachgewiesen und wissenschaftlich belegt wurden.

3. Beurteilung der Versuchsergebnisse der Studien des Ruzicka-Reports
Übrigens sind Sie mit keinem Wort auf die eigentliche Bedeutung des Reports von Dr. Ruzicka eingegangen, nämlich dass eine durch elektromagnetische Strahlung verursachte Anomalie durch sog. "Rauschen" wieder rückgängig gemacht werden konnte. Durch diese Versuchsvorgehensweise, die dem beliebigen An- und Abschalten von Ursachen entspricht, wird direkt nachgewiesen, dass diese Strahlung eine Wirkung auf die Versuchstiere hatte.
Ich bitte deshalb um Ihren Kommentar.

Ich bedanke mich schon im Voraus für eine baldige Antwort und verbleibe
mit freundlichen Grüßen

Tags:
Schmidt, Brief, Grenzwertdiskussion

BfS an Dr.-Ing. Hans Schmidt

Gast, Dienstag, 14.08.2007, 00:20 (vor 6264 Tagen) @ Gast

26. Juli 2007

Betr.: Ihre Anfrage vom 29. Juni 2007

Sehr geehrter Herr Schmidt,

in Ihrem letzten Fax vom 29. Juni 2007 werfen Sie grundsätzliche Fragen zur wissenschaftlichen Vorgehensweise und Argumentation auf.

In der bisher mit Ihnen geführten Korrespondenz (siehe u.a. unsere Schreiben vom 3. Februar 2005, 21. Februar 2005, 7. August 2006, 14. Oktober 2006, 6. Juni 2007) habe ich ähnliche Fragestellungen bereits mehrfach beantwortet. Da ich nicht erkennen kann, dass die umfangreichen Antworten für Sie von Nutzen waren, sehe ich von der Beantwortung weiterer Schreiben ab.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag

Dr. W. Weiss

Dr.-Ing. Hans Schmidt an Petitionsausschuss

Gast, Dienstag, 14.08.2007, 00:23 (vor 6264 Tagen) @ Gast

Dr.-Ing. Hans Schmidt, 82515 Wolfratshausen ......................... 13.08.07


An den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages,
Bundeshaus
Platz der Republik 1
11011 BERLIN


Betr.: Glaubwürdigkeit des Bundesamtes für Strahlenschutz bezüglich Grenzwertfindung 26. BImSchV


Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich hatte das Bundesamt für Strahlenschutz nach einigen Briefwechseln gebeten, mir zu grundsätzlichen Fragen im Zusammenhang mit der Grenzwertdiskussion bei Mobilfunkstrahlung (26. BImSchV) Antwort zu geben (siehe Schreiben im Anhang).

Doch das BfS verweigert einfach die Antwort (siehe Schreiben im Anhang). Dr. Weiss, der Verantwortliche beim BfS, behauptet, dass er "ähnliche Fragestellungen bereits mehrfach beantwortet" habe. Dies ist so nicht richtig; vielmehr ging es in der vorhergehenden Korrespondenz um Einzelfragen bzw. Studien, nicht aber um diese grundsätzliche Fragestellung.

Ich erinnere daran, dass die Bundesregierung Millionen von Euro im Deutschen Mobilfunk-Forschungsprogramm ausgegeben hat, um die Risikokommunikation beim Mobilfunk zu verbessern.
Nun verweigert das BfS eine Stellungnahme. Und zwar an dem Punkt, an dem die Basis des Argumentationsgebäudes des BfS in Bezug auf Mobilfunk und Grenzwerte in Frage gestellt wird, also bei dem für die Bevölkerung (8-12 % der Deutschen, ca. 1 Million Wähler bezeichnen sich laut Umfragen als "elektrosensibel") wichtigsten Punkt. Dies illustriert deutlich die Haltung des BfS zur "Risikokommunikation".

Es müsste doch für das BfS schon aufgrund des eigenen wissenschaftlichen Anspruchs selbstverständlich sein, dass die bestehenden Grenzwerte der 26. BImSchV den eigenen wissenschaftlichen Kriterien genügen; ebenso, dass der Vergleich von Studien wissenschaftlichen Kriterien genügt.

Die Bevölkerung hat Anspruch darauf, dass das BfS bei solch grundsätzlichen Fragen nicht ausweicht, sondern klar und wissenschaftlich nachvollziehbar Stellung bezieht. Wie sonst kann der Staat das Vertrauen seiner Bürger in das BfS (Wahlspruch "Verantwortung für Mensch und Umwelt") gewinnen?
Zur Erinnerung: 24 % der deutschen Haushalte wollen mit Mobilfunk und Funktechnik nichts zu tun haben, weil sie diesen für gefährlich oder für zu teuer halten (Haushaltsumfrage "Eurobarometer" der EU-Kommission vom Juli 2006).

Ich fordere deshalb den Petitionsausschuss auf, das BfS zu einer Antwort auf die gestellten grundsätzlichen Fragen zu veranlassen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr.-Ing. Hans Schmidt an Petitionsausschuss

Kuddel, Dienstag, 14.08.2007, 21:23 (vor 6263 Tagen) @ Gast
bearbeitet von Kuddel, Dienstag, 14.08.2007, 22:06

8-12% der Deutschen, ca. 1 Million Wähler bezeichnen sich laut Umfragen als "elektrosensibel"

Die Bevölkerung hat Anspruch darauf, dass das BfS bei solch grundsätzlichen Fragen nicht ausweicht, sondern klar und wissenschaftlich nachvollziehbar Stellung bezieht.

Versuche gerade die Aussagen des Dr.-Ing nachzuvollziehen:

8-12% der Deutschen = 1 Millionen Wähler....:confused:
Ich bin sprachlos...

Also hat Deutschland zwischen 8,3 und 12,5 Millionen Wähler...ich hätte gedacht dass es mehr wären....

Hmmm...nee das kann nicht sein...,so kann er das nicht gemeint haben...

Ich glaube jetzt hab ichs:
8-12% der Deutschen sind elektrosensibel, darunter 1 Millionen Wähler !!!

Also ca 75 Millionen deutsche Einwohner mal ca 10% => ca 7,5 Millionen Deutsche bezeichnen sich als elektrosensibel,
minus 1 Millionen Wähler
=> Das macht 6,5 Millionen Deutsche, die elektrosensibel sind, aber nicht zur Gruppe der Wähler gehören...

=> also sind fast die Hälfte der Deutschen unter 18 Jahren elektrosensibel und trotzdem telefonieren und simsen sie wie nie zuvor..ich bin entsetzt !!!

Lieber Petitionsausschuss, das muß dringend untersucht werden....es besteht dringender Handlungsbedarf, dem BFS mal die Leviten zu lesen!

K

Fruchtloses Unterfangen

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 15.08.2007, 00:38 (vor 6263 Tagen) @ Kuddel

8-12% der Deutschen, ca. 1 Million Wähler bezeichnen sich laut Umfragen als "elektrosensibel"

Wo mag er nur diese Prozentzahlen aufgegabelt haben, da ist doch wieder einmal der Wunsch der Vater des Gedanken gewesen, oder kennt jemand diese Umfragen?

=> also sind fast die Hälfte der Deutschen unter 18 Jahren elektrosensibel und trotzdem telefonieren und simsen sie wie nie zuvor..ich bin entsetzt

Ich bin auch entsetzt! Solange öffentlich wahrgenommene Kritiker darauf verzichten, ihre Behauptungen auch nur einfachsten Plausibilitätsprüfungen zu unterziehen, um wenigstens die gröbsten Irrtümer zu vermeiden, solange dürfen wir uns nicht wundern, wenn in Ämtern und Behörden die Leute die Augen verdrehen und gereizt auf die Spezies Mobilfunkkritiker reagieren. Meiner Meinung nach ist daher der Versuch, das BfS via Petitionsausschuss zu der gewünschten Stellungnahme zu zwingen, absolut fruchtlos.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Fruchtloses Unterfangen

Franz, Mittwoch, 15.08.2007, 08:39 (vor 6262 Tagen) @ H. Lamarr

Meiner Meinung nach ist daher der Versuch, das BfS via Petitionsausschuss zu der gewünschten Stellungnahme zu zwingen, absolut fruchtlos.

Nicht nur "fruchtlos". Absolut kontraproduktiv - ein Bumerang, der wieder mal der ganzen Scene ins Gesicht fliegt.

Schmidt'schen Zahlen sind schon richtig, Kuddel

Ärchymädös, Mittwoch, 15.08.2007, 11:17 (vor 6262 Tagen) @ Kuddel

Die Schmidt'schen Zahlen...:

8-12% der Deutschen = 1 Millionen Wähler
Ich bin sprachlos...
Also hat Deutschland zwischen 8,3 und 12,5 Millionen Wähler...ich hätte gedacht dass es mehr wären....

...sind schon richtig, denn

1.) ist, aufgrund Masseneinwanderungspolitik, bei weitem nicht jeder in Deutschland lebender Mensch auch Deutscher
und
2.) sind die allermeisten Humanoiden, die zu den Bundestagswahlen hintrotteln, ja überhaupt nicht wählerisch, denn sie machen gedankenlos ihr Kreuz dort, wo sie es schon immer gemacht haben. Und wer, wenn er die Auswahl zwischen verschiedenen Alternativen hat, nicht auswählt, der ist also gar keine Wähler! Lediglich die sogenannten "Wechselwähler" dürften als echte Wähler bezeichnet werden, und das könnten durchaus die von Kuddel genannten "zwischen 8,3 und 12,5 Millionen" Menschen sein.

Also, Kuddel: Erst nachdenken (falls das möglich sein sollte), und dann, wenn man den eigenen Denkfehler erkannt hat, schliesslich - den Mund halten!

Ärchymädös

Die Schmidt'schen Zahlen sind ...

Kuddel, Mittwoch, 15.08.2007, 21:43 (vor 6262 Tagen) @ Ärchymädös
bearbeitet von Kuddel, Mittwoch, 15.08.2007, 22:28

(Ärchymädös: ) Die Schmidt'schen Zahlen...
...sind schon richtig,

=> Ich lasse mich gerne überzeugen. Bitte nennen Sie mir die genaue Quelle für die genannten 8 bis 12 % .

denn,
1.) ist, aufgrund Masseneinwanderungspolitik, bei weitem nicht jeder in
Deutschland lebender Mensch auch Deutscher

=> das hatte ich in meiner Rechnung berücksichtigt. 75 Millionen deutsche Einwohner...Die Gesamt-Einwohnerzahl beträgt etwa 82 Millionen.

2.)...
sind die allermeisten Humanoiden, die zu den Bundestagswahlen hintrotteln,
ja überhaupt nicht wählerisch, denn sie machen gedankenlos ihr Kreuz dort,
wo sie es schon immer gemacht haben.

Sie machen also Ihr Kreuz jedesmal woanders ?
Und nachdem Sie mit dem Wahlergebnis nicht zufrieden sind, nennen Sie die Anderen "gedankenlos"...

Also, Kuddel:....

Also, Ärchymädös: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen...

K

Erfolg für Schmidt: Kleine Anfrage im Bundestag

Gast, Mittwoch, 29.08.2007, 23:16 (vor 6248 Tagen) @ Gast

Liebe Mitstreitende in Sachen Mobilfunk,

das BfS hat sich geweigert, auf grundsätzliche Fragen zur Grenzwertfindung und Vergleichbarkeit von Studien zu antworten. Diesen Brief hatte ich an Michael Müller, Staatssekretär beim Bundesumweltministerium und zuständig für das BfS, geschickt, und auch in den Verteiler gegeben (meine mail < BfS Ende der Diskussion 070726.pdf> vom 13.08.07 12:37). Er hat in der Zwischenzeit geantwortet und zugesagt, sich darum zu kümmern, dass das BfS antwortet.

Parallel dazu habe ich diesen Sachverhalt auch an alle Bundestagsfraktionen geschickt, dagegen protestiert und um Unterstützung gebeten. Nun hat als erste Fraktion die LINKE reagiert und angeboten, daraus eine Kleine Anfrage im Bundestag zu machen.

Wir sollten dieses Angebot nutzen und sehr gezielte Fragen zur Rolle und Haltung des BfS zum Thema Mobilfunk und Grenzwerte, Vorsorge und Gesundheitsschutz stellen.

Ich bitte deshalb um Materialien und kurze Darstellungen des Sachverhaltes (bitte nur solche, die durch beigefügte Dokumente oder offizielle Zitate belegt sind) mit beigefügt en prickelnden Fragen.

Redaktionsschluss sollte Sonntag, der 9. September sein. Anschließend werde ich den Text zusammenfassen und weitergeben. Vielleicht bewegt sich etwas - das BfS könnte einen Anstoß aus dem Bundestag gut gebrauchen.

Ich bin gespannt auf euer Echo.

Gruß

Hans Schmidt

Sprecher BI Wolfratshausen zum Schutz vor Elektrosmog e.V.

Tags:
, Schmidt, BfS, Brief, Grenzwertdiskussion, Linke

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