Gewalt & Schule: Mit dem Handy Verstärkung rufen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 30.03.2006, 19:58 (vor 7166 Tagen) @ Gast

Eine Berliner Rektorin will ein Handy-Verbot an der Neuköllner Helmholtz-Oberschule verhängen, weil die Schüler sich per SMS zu einer Massenschlägerei verabredet hatten.

Szenenwechsel zur Rütli-Hauptschule, ebenfalls in Berlin: dort trauen sich Lehrer nur noch mit Handy in bestimmte Klassen!

In einem dramatischen Hilferuf hat die Leiterin der Rütli-Schule,an die Behörden appelliert, ihre in Gewalt versinkende Schule zumindest in der bisherigen Form aufzulösen. In einem Brief beschrieb die Rektorin die Zustände an der Hauptschule: Die Stimmung sei geprägt von "Aggressivität, Respektlosigkeit und Ignoranz uns Erwachsenen gegenüber". Türen würden eingetreten, Papierkörbe als Fußbälle missbraucht und Knallkörper gezündet. Einige Pädagogen gingen nur noch mit Handy in bestimmte Klassen, damit sie notfalls schnell Hilfe holen können.

Quelle: Alarmstimmung wegen Gewaltexzessen

Kommentar: Es wäre wohl etwas weit hergeholt, allein gehirnzersetzenden Elektrosmog für diese katastrophalen Zustände verantwortlich zu machen, wenngleich diese Erklärung einem auf der Zunge liegen mag. Dennoch könnte ich mir gut vorstellen, dass ein durchgesetztes Handyverbot für Schüler zumindest deren unheilvollen Kommunikationsstränge empfindlich stört und so eine De-Eskalation bewirkt. Wenn schon, wie es jetzt geplant ist, Polizisten Schülern am Schultor Waffen abnehmen sollen, dann können sie die Handys gleich mit kassieren.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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