Handy im Flugzeug (Allgemein)
Brüssel/Frankfurt (AP) Die EU-Kommission macht den Weg für Handy-Telefonate auf innereuropäischen Flügen frei: Die Brüsseler Behörde verabschiedete am Montag europaweit einheitliche Regeln für die Einführung von Bordsystemen, die Telefongespräche ohne Gefährdung der Sicherheit ermöglichen. Handy-Telefonate an Bord waren lange wegen der Befürchtung verboten, dass sie die Funktionsfähigkeit der Bordinstrumente beeinträchtigen könnten. Die Lufthansa und Air Berlin wollen Mobiltelefonate aber auch künftig nicht zulassen.
Die französische Fluggesellschaft Air France dagegen hat bereits einen Modellversuch an Bord einer ihrer Maschinen gestartet, wie eine Sprecherin der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EAFSA) in Köln mitteilte. Außerhalb der EU bietet Emirates den Service seit dem 20. März auf einem seiner Flugzeuge an.
Nach Angaben der EU-Kommission planen mehrere europäische Fluggesellschaften, noch in diesem Jahr ebenfalls Mobilfunknetze in ihre Maschinen einzubauen. Darunter sind Ryanair, British Midland and die portugiesische Fluggesellschaft TAP.
Die Lufthansa will den Gebrauch von Mobiltelefonen in ihren Flugzeugen nicht erlauben. Kundennachfragen hätten eine große Mehrheit dagegen ergeben, sagte LH-Sprecher Jan Bärwalde. «Die Leute möchten nicht gestört werden.> Die Lufthansa setze weiter auf einen Breitband-Internetzugang während des Flugs, wie dies bereits von 2004 bis Ende 2006 erfolgreich angeboten worden sei. Nunmehr suche die LH einen neuen Partner für die technische Umsetzung.
Auch die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft, Air Berlin, will keine Handy-Gespräche an Bord ermöglichen. «Das wird eher als Störung empfunden>, sagte Sprecherin Alexandra Müller.
Zwtl: EU-Entscheidung ergänzt nationale Zulassungen
Das Bundesverkehrsministerium hatte bereits Anfang März die rechtlichen Voraussetzungen für Handy-Telefonate in Flugzeugen geschaffen. Sofern die nötigen technischen Sicherheitsvorkehrungen getroffen sind, dürfen deutsche Fluggesellschaften seither die Nutzung von Handys an Bord erlauben.
Ohne europaweit einheitlichen Ansatz hätten die Airlines den neuen Service aber nur auf Inlandsflügen anbieten können und für alle übrigen Verbindungen eine eigene Zulassung bei der jeweiligen nationalen Behörde erwirken müssen. Mit der Kommissionsentscheidung ist klargestellt, dass eine etwa in Deutschland erlangte Zulassung automatisch auch in allen übrigen 26 EU-Staaten gilt.
Da im internationalen Luftraum die Bestimmungen des Heimatlands einer jeden Fluggesellschaft gelten, werden USA-Reisende künftig auch über dem Atlantik telefonieren können. Für den US-Luftraum müssten die Fluggesellschaften hingegen eine eigene Genehmigung besorgen, dasselbe gilt für Flüge in andere Weltregionen.
Zwtl: Telefonieren im Flugzeug könnte teuer werden
Die von den Telefonanbietern AeroMobile, OnAir und H4 hergestellten neuen Bordsysteme sind über Satellit mit dem Boden verbunden. Spezielle Instrumente verhindern, dass sich die Mobiltelefone direkt in terrestrische Netzwerke am Boden einwählen und die Flugzeugtechnik stören.
Die Preisgrenzen für Mobilfunkgespräche im EU-Ausland werden im Flugzeug nicht gelten, da sie nur für terrestrische Mobilfunknetze festgelegt wurden. «Wir gehen davon aus, dass die neuen Dienste ein bisschen teurer sein werden als Mobiltelefonate am Boden>, sagte Kommissionssprecher Martin Selmayr.
AP/rd,bs,ug/ 071337 apr 08
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AnKa,
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- Handy im Flugzeug - Thomas, 08.04.2008, 02:26
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