Mobilfunknetz ohne Sendemasten (Allgemein)
Gast, Samstag, 22.09.2007, 14:53 (vor 6510 Tagen)
Mobile Kommunikation ohne Sendemasten oder aufwendige Infrastruktur von Mobilfunkbetreibern ist die Vision des schwedischen Start-Up-Unternehmens TerraNet http://www.terranet.se. Um dies zu verwirklichen, hat das Unternehmen ein System entwickelt, in dem Handys in ein Peer-to-Peer-Netzwerk eingebunden werden und sich somit untereinander verbinden.
Nachricht von Pesché Jeannot (Luxemburg)
Kommentar: Hört sich auf den ersten Blick gut an. Aber: Natürlich braucht auch dieses Netz Sendemasten. Diese Aufgabe übernehmen nun die Handys. Wegen der Körpernähe von Handys kann jedoch die Immission (für den Träger) erheblich höher sein als bei normalen Sendemasten, zumal die als Relais wirkenden Handys in einer Vermittlungskette munter vor sich hin strahlen, auch wenn der Träger des Handys gar nicht am Gespräch beteiligt ist. Für ES muss ein solches Netz zum Albtraum werden, denn die "Sendemasten" haben dann Beine und sind unkalkulierbar mal hier mal dort. Immissionstechnisch ist das Peer-to-Peer-Netz aus meiner Sicht und meinem jetzigen Kenntnisstand kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt.
Mobilfunknetz ohne Sendemasten
H. Lamarr , München, Samstag, 22.09.2007, 15:15 (vor 6510 Tagen) @ Gast
Mobile Kommunikation ohne Sendemasten oder aufwendige Infrastruktur
... darüber wird schon seit ein paar Jahren nachgedacht.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Mobilfunknetz ohne Sendemasten
helmut , Nürnberg, Samstag, 22.09.2007, 20:03 (vor 6510 Tagen) @ Gast
Mobile Kommunikation ohne Sendemasten oder aufwendige Infrastruktur von Mobilfunkbetreibern ist die Vision des schwedischen Start-Up-Unternehmens TerraNet http://www.terranet.se.
Ich lach mich schief, über den Schwachsinn den diese Firma "Start-Up" in die Welt setzt.
War da nicht vor einigen Jahren mal was mit "Start-Up" und Aktien die raketenhaft stiegen und dann in den Keller fielen und fielen und fielen.
Wie soll den das System in dünn besiedelten Entwicklungsländern ohne hohe Masten funktionieren?
Das ist doch wiedermal so eine Seifenblase, die man Laien an die Nase bzw an den Aktiengeldbeutel binden kann.
Hört sich für Laien vielleicht "gut" an, ist aber ein nicht bis zum Ende gedachter Flop. Für eine Distanz von 1 km sind ca 10 Handys nötig, und was macht man bei 10 km oder mitten im Wald?
MfG
Helmut
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In der Mobilfunk-BI und
"In der Abendsonne kann selbst ein kleiner Zwerg große Schatten werfen" (frei nach Volker Pispers)
Meine Kommentare sind stets als persönliche Meinungsäußerung aufzufassen
Mobilfunknetz ohne Sendemasten
H. Lamarr , München, Samstag, 22.09.2007, 20:29 (vor 6510 Tagen) @ helmut
Für eine Distanz von 1 km sind ca 10 Handys nötig ...
Wie kommen Sie denn darauf? Gut, der Empfangszweig eines Handys kann in Sachen Empfindlichkeit nicht mit dem einer BTS konkurrieren, aber 10 Handys zur Überbrückung von nur 1 km halte ich für übertrieben. Mit meinem CB-Gerät konnte ich seinerzeit, in den wilden 70ern mühelos ein paar Kilometer via Bodenwelle überbrücken und wenn ich mich nicht irre, kam das Teil mit nur 500 mW Sendeleistung aus. Warum sollte eine GSM-900-Gurke mit Stummelantenne und maximal 2 W Sendeleistung nicht ähnliches schaffen?
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Mobilfunknetz ohne Sendemasten
Kuddel, Samstag, 22.09.2007, 22:24 (vor 6510 Tagen) @ H. Lamarr
Überlegen Sie mal, wieviele DECT-Telefone sie bräuchten, um "sicher" auf diese Weise ein paar Kilometer zu überbrücken.
Mit meinem CB-Gerät konnte ich seinerzeit, in den wilden 70ern mühelos ein paar Kilometer via Bodenwelle überbrücken und wenn ich mich nicht irre, kam das Teil mit nur 500 mW Sendeleistung aus. Warum sollte eine GSM-900-Gurke mit Stummelantenne und maximal 2 W Sendeleistung nicht ähnliches schaffen?
Weil die Wellenlänge beim CB (27MHz => 11Meter) größer ist (GSM => 0,3m)und folglich auch die Antennenfläche (CB hat i.d.R vielfach größere Antennen).
Die Formel für die Streckendämpfung ist Prx/Ptx=(Lambda/(4*Pi*d))². Da sieht man schon, je größer die Wellenlänge, desto weniger Streckendämpfung bei gleichem Abstand.
Ferner wird ein CB-Signal z.B. durch die Bebauung (Wände) weniger gedämpft, weil die Wandstärke im Vergleich zur Wellenlänge viel geringer ist.
Ausserdem ist ein CB-Signal schmalbandiger (10KHz), als ein GSM-Signal (270kHz).
Allein das ergibt einen Vorteil (für's CB) von über 10dB.
Die Handy's untereinander haben im Gegensatz zur Basisstation keinen Antennengewinn, welcher auch für eine verbesserte Empfangleistung sorgt.
Außerdem würde ich meinem Nachbarn was husten, wenn er mein Telefon als "Repeater" benutzt und dabei meinen Akku unkontrolliert leer lutscht. Reihenweise geben die Kunden ihre Telefone zur Reparatur => erst gestern geladen, heute schon leer.
Mal abgesehen von der unkontrollierten "Bestrahlung"
Mobilfunknetz ohne Sendemasten
H. Lamarr , München, Samstag, 22.09.2007, 22:33 (vor 6510 Tagen) @ Kuddel
Überlegen Sie mal, wieviele DECT-Telefone sie bräuchten, um "sicher" auf diese Weise ein paar Kilometer zu überbrücken.
Wieso DECT, wir sind doch bei GSM.
Weil die Wellenlänge beim CB (27MHz => 11Meter) größer ist (GSM => 0,3m)und folglich auch die Antennenfläche (CB hat i.d.R vielfach größere Antennen).
Die Formel für die Streckendämpfung ist Prx/Ptx=(Lambda/(4*Pi*d))². Da sieht man schon, je größer die Wellenlänge, desto weniger Streckendämpfung bei gleichem Abstand.
Ferner wird ein CB-Signal z.B. durch die Bebauung (Wände) weniger gedämpft, weil die Wandstärke im Vergleich zur Wellenlänge viel geringer ist. Ausserdem ist ein CB-Signal schmalbandiger (10KHz), als ein GSM-Signal (270kHz). Allein das ergibt einen Vorteil (für's CB) von über 10dB.
Und was heißt dies nun? In einem Peer-to-Peer-Netz kommt ein GSM-Handy auf gerade einmal 100 m garantierte Reichweite im Sende-/Empfangsbetrieb?
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Mobilfunknetz ohne Sendemasten
Kuddel, Samstag, 22.09.2007, 22:42 (vor 6510 Tagen) @ H. Lamarr
Wieso DECT, wir sind doch bei GSM.
Weil DECT bez Frequenz und Übertragungsverfahren eine größere Ähnlichkeit zum GSM hat, als ein CB-Funk.
Und was heißt dies nun? In einem Peer-to-Peer-Netz kommt ein GSM-Handy auf gerade einmal 100 m garantierte Reichweite im Sende-/Empfangsbetrieb?
Ja, bei städtischer Bebauung würde das m.M.n. etwa hinkommen (Bei DECT wären es 30..50m).
Übrigens ist dieses "Peer to Peer" auch in Europa für die Vernetzung von Haushaltsgeräten geplant => Zig-Bee
Mobilfunknetz ohne Sendemasten
H. Lamarr , München, Samstag, 22.09.2007, 23:19 (vor 6510 Tagen) @ Kuddel
Übrigens ist dieses "Peer to Peer" auch in Europa für die Vernetzung von Haushaltsgeräten geplant => Zig-Bee
Auch das noch, entzückend!
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helmut , Nürnberg, Sonntag, 23.09.2007, 10:14 (vor 6510 Tagen) @ H. Lamarr
Für eine Distanz von 1 km sind ca 10 Handys nötig ...
Wie kommen Sie denn darauf? Gut, der Empfangszweig eines Handys kann in
Sachen Empfindlichkeit nicht mit dem einer BTS konkurrieren, aber 10
Handys zur Überbrückung von nur 1 km halte ich für übertrieben. Mit meinem
CB-Gerät konnte ich seinerzeit, in den wilden 70ern mühelos ein paar
Kilometer via Bodenwelle überbrücken und wenn ich mich nicht irre, kam das
Teil mit nur 500 mW Sendeleistung aus. Warum sollte eine GSM-900-Gurke mit
Stummelantenne und maximal 2 W Sendeleistung nicht ähnliches schaffen?
Hallo Spatenpauli,
als Ingenieur der Nachrichtentechnik stellen Sie manchmal ketzerische Fragen!?!
Ist doch klar daß die Reichweite des Handys zum nächsten nur ca 100m beträgt. Mein Handy liegt hier am Küchentisch, das weitest erreichbare dürfte max 100m entfernt auf dem Küchentisch liegen. Weiter geht das nicht von Haus zu Haus, weil noch ca 5 andere Häuser dazwischenstehen. Der von Ihnen angeführte Effekt würde sich vielleicht dann zeigen, wenn die Geräte auf der Dachterasse zweier Hochhäuser befinden oder an Dachantennen angeschlossen wären.
Bei normalen Basisstationen ist oft ein riesengroßer Unterschied der Versorgungsreichweite festzustellen je nachdem, ob die Antenne auf einem Hausdach in 10 m Höhe oder auf einem Mast mit 50 m Höhe montiert ist. Versuchen Sie mal, eine Straße durch einen Wald mit einer Antenne in max 15m Höhe am Waldrand zu versorgen. Sie werden sich die Zähne ausbeißen
MfG
Helmut
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