EU-Papier sieht keine EMF-Gefahren (Allgemein)

H. Lamarr , München, Montag, 25.09.2006, 01:18 (vor 6416 Tagen)

Die EU sieht in einer 58-seitigen vorläufigen wissenschaftlichen Stellungnahme (englisch) zu EMF-Risiken keine Gefahr für die Bevölkerung. Wer anderer Ansicht ist, kann bis zum 3. November 2006 versuchen, die Stellungnahme mit gewichtigen Kommentaren in eine andere Richtung zu lenken. Die EU will diese Kommentare auch publizieren. Wer für die momentane Stellungnahme verantwortlich ist lässt sich übrigens auf der letzten Seite des weiter unten verlinkten PDFs nachlesen.

Das europäische Scientific Committee on Emerging and Newly Identified Health Risks (SCENIHR) hat die Aktualisierung einer Stellungnahme des EU Scientific Committee on Toxicity, Ecotoxicity and the Environment (CSTEE) aus dem Jahre 2001 veröffentlicht, die den Titel "Opinion on Possible Effects of Electromagnetic Fields (EMF) on Human Health” trägt. Dies berichtet die aktuelle Ausgabe 38/2006 der FGF-Infoline.

Hierzu sind die wissenschaftlichen Daten, die nach der ersten Stellungnahme veröffentlicht wurden, ausgewertet und ihre Relevanz für die Folgerungen der ersten Stellungnahme bewertet worden. Das Hauptaugenmerk der Stellungnahme ist darauf gerichtet, ob gesundheitliche Effekte bei Expositionsstärken auftreten können, die unterhalb derjenigen liegen, bei denen biologische Mechanismen anerkannt sind - und hier speziell bei Langzeitexposition auf solch niedrigem Niveau. Dabei unterscheidet die vorliegende Stellungnahme nach verschiedenen Frequenzbändern. Ein separater Abschnitt beschäftigt sich mit Umwelteinflüssen.

Zusammenfassend stellt das SCENIHR für hochfrequente Felder fest, dass durchgängig keine gesundheitlichen Effekte für Expositionswerte unterhalb der im Jahre 1998 eingeführten ICNIRP-Grenzwerte nachgewiesen werden konnten. Allerdings gebe es für die Auswertung von Langzeituntersuchungen bei schwacher Exposition nur eine begrenzte Anzahl von Daten. Die Kommission, im Einvernehmen mit SCENIHR, lädt interessierte Interessenvertreter ein, bis zum 3. November Kommentare zu der vorläufigen Stellungnahme abzugeben.

Originaltext auf der EU-Website

Public consultation on the SCENIHR Opinion on
Possible effects of Electromagnetic Fields (EMF) on Human Health

Electromagnetic Fields (EMF) have their origin in diverse sources such as domestic, industrial and medical electrical appliances and devices as well as high voltage overhead transmission lines. Exposure to EMF has been increasing for instance with the growth in the use of appliances of the telecommunications industry and with a rapid increase in the installation of transmitter masts used as radiotelephone base stations.

In view of the Commission's intention to prepare a report to the Council and the amount of scientific evidence that has become available since the publication of an earlier opinion by the CSTEE on "Possible effects of Electromagnetic Fields (EMF), Radio Frequency Fields (RF) and Microwave Radiation on human health", of 30 October 2001, the Commission has asked the SCENIHR to both update the previous opinion of the CSTEE and to monitor new information that may influence the assessment of risks to human health in this area.

The Commission, in consultation with the SCENIHR, invites interested stakeholders to send their comments on the preliminary opinion (PDF, 351 KByte) by Friday, 3 November 2006 to the following e-mail address: Sanco-Sc1-Secretariat@ec.europa.eu. In order that your comments can be given the fullest consideration by the Commission, please use this format.

You are requested to provide contact details in the event that the Commission would like to have further clarification on any technical issue you may have raised.

The outcome of the consultation will be published. The opinion, which will be finalised after consideration of the replies to this public consultation, will serve as a basis for future activities carried out by the Commission.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –