Tetra-Funk: Mal funktioniert er, mal nicht (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 15.12.2016, 17:37 (vor 2681 Tagen)

Als im Juli 2016 in München ein Amokläufer zehn Menschen tötete, waren rund 2000 Polizisten im Einsatz. Das sind viele, aber nicht sehr viele. Im Oktober wurde dann bekannt: Bei diesem Großeinsatz soll der Polizeifunk via Tetra ziemliche Probleme bereitet haben. Immer dann, sobald Einsatzkräfte in Gebäude eingedrungen waren, soll die Verbindung zur Einsatzzentrale abgerissen sein. Dies meldet die Sendung "Kontrovers":

So weit, so gut. Es ist eben eine Geldfrage, inwieweit Einsatzkräfte auch im Innern großer Betonkomplexe (Einkaufszentren, Parkhäuser, Wohnsilos) noch Empfang haben (erfordert zusätzliche Tetra-Basisstationen).

Die zuständige Bundesanstalt BDBOS zieht heute allerdings ein ganz anderes Fazit von dem OSZE-Treffen, das am 8. und 9. Dezember 2016 in Hamburg stattfand und nicht 2000 Einsatzkräfte auf Trab hielt, sondern 15'000. Für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben stellte das OSZE-Treffen eine der komplexesten Großeinsatzlagen des Jahres dar, sagt die BDBOS. Im Gegensatz zu München konnte in Hamburg Vorsorge getroffen werden: Mit der Erweiterung von Basisstationen um zusätzliche Träger (TTRX), der Inbetriebnahme einer mobilen Basisstation und der Aktivierung eines zweiten, lastbasierten, Organisationskanals wurden zusätzliche Ressourcen für den intensiven Funkverkehr geschaffen.

Im Ergebnis, so die Bundesanstalt, war die Verfügbarkeit des BOS-Digitalfunknetzes im Einsatzgebiet in Hamburg während der gesamten Einsatzzeit gewährleistet.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
BOS, TETRA, Polizeieinsatz


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