Senderkarte München existiert nicht mehr: Hintergrund (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 28.01.2016, 09:47 (vor 3004 Tagen) @ H. Lamarr

Dennoch hat die Stadt München die Senderkarte bereits vor geraumer Zeit aufgegeben. Mehr dazu später ...

Die ständig aktualisierte Karte der Mobilfunkanlagen in München gab es seit dem Inkrafttreten der 26. BImSchV (Verordnung über elektromagnetische Felder) am 01.01.1997. Ihr Ende wurde vom Umweltausschuss der Stadt im Juli 2014 beschlossen, seither wurden keine neuen Daten mehr eingepflegt und im März 2015 wurde die Senderkarte stillgelegt.

Das kam so: Mit der Novellierung der 26. BImSchV zum 22.08.2013 wurde die eigene Datenpflege für die Mobilfunkkarte durch das RGU (Referat für Gesundheit und Umwelt) nach dessen Angaben sehr aufwendig. Informationen hierfür mussten seither aktiv aus einem zentralen Datenportal der BNetzA für Kommunen und Landesbehörden abgerufen werden. Zuvor wurden diese Daten den Kommunen in Papierform übermittelt. Ferner hegte die BNetzA datenschutzrechtliche Bedenken, weil in der Münchener Mobilfunkkarte die Hausnummer, auf der sich die Antenne befindet, eine namentliche Nennung des Netzbetreibers der Antenne sowie technische Details (Antennenkonfiguration) veröffentlicht wurden. Deshalb entschied sich der Umweltausschuss für eine Umstellung zugunsten der Senderkarte der BNetzA (EMF-Datenbank), zumal er darin keine erheblichen Auswirkungen für die Bürgerinnen und Bürger Münchens sah.

Die Mobilfunkseite des RGU (inkl. Mobilfunkkarte) hatte im Jahr 2013 nur noch etwa 730 Besucher/innen und im selben Jahr 2013 wurden durch das RGU lediglich 19 Anfragen und Beschwerden zu Mobilfunkanlagen (bei damals rd. 1160 Mobilfunkantennenstandorten in München) schriftlich bearbeitet. Die Zahlen signalisierten unmissverständlich das zuletzt deutlich geschwundene Interesse der Bevölkerung an dem einstigen Reizthema. Dies erleichterte es dem Stadtrat, der Beschlussempfehlung des Umweltausschusses nachzukommen, die eigene aufwendige Mobilfunkkarte aufzugeben und auf der Website der Stadt stattdessen auf die Karte der BNetzA zu verlinken.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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