Neophobie: Strahlen (Allgemein)

Gast, Montag, 25.08.2014, 15:37 (vor 3504 Tagen)

von Rudolf Öller

Kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert blieb in den Naturwissenschaften kein Stein auf dem anderen. Der deutsche Physiker Konrad Röntgen hatte 1895 energiereiche Strahlen entdeckt, sein französischer Kollege Henri Becquerel ein Jahr später die Radioaktivität und Max Planck hatte eine revolutionäre Energieformel für Strahlen vorgelegt. Zur gleichen Zeit wiesen das Nobelpreis-Ehepaar Pierre und Marie Curie nach, dass die Radioaktivität eine Eigenschaft bestimmter chemischer Elemente ist. Sie entdeckten die radioaktiven Elemente Polonium und Radium. Die Entdeckungen von Röntgen, Becquerel, Planck und den Curies bewirkten eine Art „Strahlenhysterie“.
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Im Mai 2011 hat die Internationale Krebsforschungsagentur der WHO die nichtionisierende Strahlung von Mobiltelefonen in die „Kategorie 2b“ der „möglicherweise krebserregenden“ Stoffe eingestuft. Die Handystrahlung ist damit in der gleichen Gruppe wie Kaffee, Talkumpuder und unzählige andere Stoffe des täglichen Lebens. Ursache für die Einstufung der Funkstrahlen war nicht eine Gefährdung. Es ist nur wissenschaftlich immer noch nicht ausreichend untersucht, ob Langzeitrisiken bei Handynutzungszeiten von Jahrzehnten bestehen. Das ist alles. Wer nicht an Strahlenängstlichkeit leidet, hat eindeutig die bessere Lebensqualität, denn Radiowellen sind sicher keine „Todesstrahlen“.

zum Artikel 23. Aug. 2014 ...

Dr. Rudolf Öller studierte in Salzburg Biologie, Physik und Chemie für das Lehramt an höheren Schulen und an der Universität Tübingen Genetik. Im Rahmen seiner Forschungsarbeiten hat sich Öller mit der Entstehung biologischer Vielfalt und den genetischen Grundlagen der Entstehung der Arten beschäftigt.


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