SCENIHR 2014: Rückblick auf die Anhörung in Athen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 21.07.2014, 01:23 (vor 3538 Tagen) @ Gast

Wissenschaftler (und Interessenvertreter) können den Entwurf bis zum 16. April 2014 (online) kommentieren. Außerdem können sie an einer öffentlichen Anhörung über den Entwurf teilnehmen, die am 27. März 2014 in Athen stattfindet.

Was war los am 27. März in Athen und wer hat an dem Meeting teilgenommen? Diese Fragen beantwortet auf englisch dieses 8-seitige PDF.

Von den 97 Teilnehmern (drei wollten nicht mit Namen genannt werden) kamen 51 aus Griechenland (allein die Griechische Atomenergie-Kommission entsandte neun Teilnehmer). Vodafone schickte acht Teilnehmer, die Deutsche Telekom nur eine Teilnehmerin. Von der WHO war Emilie van Deventer dabei, von der IARC Joachim Schüz und vom Wissenschaftsforum EMF Peter Wiedemann. Das Forum Mobilkommunikation war vertreten, nicht aber das IZMF. Auch vom BfS war niemand in Athen, dafür aber Vertreter der Mobilfunkindustrie wie Jack Rowley (GSMA) und Thomas Barmüller (MMF). Auch Norbert Leitgeb taucht in der Teilnehmerliste auf, als Mitglied des SCENIHR.

Mobilfunkgegner(in) konnte ich nur eine ausmachen, die Norwegerin und EMF-Baubiologin (Stundensatz 120 Euro) Sissel Halmøy (Vertreterin der IEMFA). Und für "Elektrosensible" war die unvermeidliche Eileen O'Connor zugegen. Sie durfte am 28. März auf einem begleitenden Workshop in der Abteilung "Presentation of risk communication activities in Europe" eine Präsentation halten. Da Mrs. O'Connor stets Ihre eigene Leidensgeschichte in den Mittelpunkt ihrer mit allerlei befremdlichen Beiwerk versehenen Erklärungen stellt, erinnert sie mich stark an unsere Eva W. aus O. in M. Für O'Conner ist z.B. 2014 die betagte, weil 14 Jahre alte Ecolog-Studie eine ergriffene Seite in ihrer 14-seitigen Präsentation wert. Vor immerhin sieben Jahren (2007) wurde diese Studie von Andrea Klein ins Englische übersetzt und von hese-uk seiner Website einverleibt. Was daran so eminent wichtig ist, kann ich nicht nachvollziehen, zumal die Studie, die eigentlich nur eine Literaturauswertung ist, in keinem Fachjournal publiziert wurde, und so für die Wissenschaft praktisch unsichtbar ist. Auch an der Seltsamkeit "The Elephant in the Room" kam die britische "Elektrosensible" in Ihrer Präsentation nicht vorbei, dies wäre mMn jedoch entschieden besser gewesen. Egal, es kümmert sowieso niemanden. Ich wundere mich allerdings, wer für die sicherlich beträchtlichen Reisekosten O'Conners aufkommt. Ihr Verein "The EM Radiation Research Trust", er wurde 2004 gegründet, hatte eine zeitlang Einnahmen und Ausgaben offen gelegt. Die jüngsten Zahlen gelten für 2008, sie weisen rund 60'000 GBP Einnahmen aus (etwa 76'000 Euro) und rund 64'000 GBP Ausgaben. Ja, doch, damit lässt es sich schon gut durch die Gegend schippern.

Hintergrund
Kritischer Medienbericht zu Sissel Halmøys Geschäftsmodell (Google Übersetzung aus dem Norwegischen)

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Übersetzung, Schüz, Leitgeb, Norwegen, O’Connor, Athen, Halmøy


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