Das Märchen von den schädlichen freien Radikalen (Forschung)

Gast, Samstag, 19.04.2014, 02:53 (vor 3659 Tagen) @ H. Lamarr

An manchen Stellen blitzt auch ein bisschen die Ironie des Autors durch, so etwa wenn er mit gutem Recht zu den "reactive oxygen species" (ROS) schreibt, sie hätten "sich in letzter Zeit zur argumentativen Vielzweckwaffe entwickelt, auch wenn in den meisten Fällen die Evidenzbasis recht dünn ist" (S. 33).

Das Märchen von den schädlichen freien Radikalen stammt aus den fünfziger Jahren. Da stellte der amerikanische Biogerontologe Denham Harman die These auf, dass die hochreaktiven Moleküle den Alterungsprozess vorantreiben, indem sie das Erbgut in den Zellen schädigen und damit die Funktionen von Geweben und wichtigen Organen beeinträchtigen. Obgleich das nie eindeutig bewiesen wurde, versuchen immer noch Millionen Menschen, die teuflischen Moleküle mit Vitaminbomben zu blocken.

Wilhelm Bloch von der Deutschen Sporthochschule Köln ärgert das maßlos: "Eine ganze Armada von Buchautoren und Vitaminherstellern verdient Milliarden an diesem Irrglauben", sagt der Molekularmediziner.

Dabei kam schon 1994 eine Studie mit hochdosiertem Vitamin E und A zu einem vernichtenden Ergebnis. Eigentlich sollten die Vitamine Raucher vor Lungenkrebs schützen - doch die Tumorrate stieg völlig unerwartet an.

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Tags:
Vitamine, Oxidativer-Stress, Tabak, Lungenkrebs, freie Radikale


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