Individuelle Sensibilitäten: Xeroderma pigmentosum (Forschung)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 15.04.2014, 22:50 (vor 3635 Tagen) @ Doris

Für jede Strahlungsart, jede Chemikalie, jeden Umweltschadstoff gibt es Menschengruppen, die empfindlicher sind als andere. Diese Erscheinung, bekannt als individuelle Empfindlichkeit, liegt in unserer genetischen Diversität begründet. Es ist eine Tatsache, dass individuelle Sensibilität existiert.

Im Prinzip gibt es an dieser Einschätzung mMn nicht viel auszusetzen, sie könnte theoretisch auch auf EHS zutreffen. Die Frage ist nur, kann so eine "individuelle Sensibilität" bei Hyper-Sensiblen ums millionenfache höher sein als bei normalkonditionierten Menschen?

Wie sieht es z.B. mit den "Mondscheinkindern" aus. Dies sind Menschen, die so extrem stark auf Sonnenlicht reagieren, dass sie nur nachts oder in Spezialanzügen ins Freie können. Ob das nun schon millionenfach empfindlicher ist als normal weiß ich nicht, aber es geht zumindest in diese Richtung.

Auf den ersten Blick ist dieses Beispiel plausibel. Auf den zweiten jedoch nicht. Denn Xeroderma pigmentosum (XP), so heißt diese extrem seltene Krankheit hat mMn nichts mit individueller Sensibilität zu tun, denn XP ist ein Gendefekt in der Haut der Betroffenen. Unter individueller Sensibilität würde ich verstehen, dass zwei gesunde Menschen sich unter vergleichbaren Bedingungen in die Sonne legen, und der eine nach 15 Minuten Anzeichen eines Sonnenbrandes zeigt, der andere erst nach 45 Minuten. Der Dynamikbereich der Sensibilität wäre dann 1:3.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Mondscheinkinder, Wolperdinger


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