Erlaubt/Verboten: Mit 2-W/kg-Handy in USA telefonieren (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 20.04.2012, 19:25 (vor 4351 Tagen) @ RDW

Die Frage ist nur, was sie damit bezwecken wollen?
Mehr Sendemasten oder weniger, dichter bei den Nutzern oder weiter weg? Reduzierung der durchschnittlichen Sendeleistung am Kopf oder vielleicht eher mehr, dafür mit einem geringeren Maximalwert? Mehr Schutz für Anwohner auf Kosten der Nutzer oder umgekehrt, falls Mobilfunk in irgend einer Weise schädlich sein soll?

Hmmm, ich weiß es nicht und hoffe, dass wenigstens die Verantwortlichen in Indien es wissen.

Nicht ganz klar ist mir, ob der EU-SAR-Wert von 2 W/kg mit dem US-Wert von 1,6 W/kg so einfach 1:1 verglichen werden darf. Da war doch etwas, was diesem direkten Vergleich im Wege stand, ich meine es war die Mittelung über unterschiedliche Volumen an Gewebe (EU: 10-g-Würfel, USA: 1-g-Würfel). Sind Sie da auf aktuellem Stand?

Ja, dieser Stand war und ist so, wobei die Mittelung auf 1g sogar noch höhere SAR-Werte hervorbringt.

Bei folgender Frage geht's mir ums Prinzip, die Rechtssicherheit, nicht um die Sinnfälligkeit:

Wenn ich mit einem in der EU gekauften Multiband-Handy nach USA reise und es dort in Betrieb nehme, betreibe ich dort das Gerät dann außerhalb geltender Vorschriften? Sie wissen schon, worauf ich raus will: Weil es gut Verbindung hält, habe ich (fiktiv) in Europa ein Handy mit SAR 2,0 W/kg gekauft. Wenn ich nun in die USA reise und dort bei schlechten Empfangsverhältnissen telefoniere, dann betreibe ich mein Handy, weil oberhalb 1,6 W/kg, wahrscheinlich widerrechtlich. Das ist zwar konstruiert aber nicht abwegig. Oder mache ich da irgendwo einen Denkfehler?

Doch ich halte diesen maximalen SAR-Wert sowieso für Unfug; was sollen diese paar Prozent Unterschied zwischen einzelnen Mobiltelefontypen oder deren Grenzwerten, wenn eine gute oder schlechte Verbindung zum Sendemast um Größenordnungen höhere Differenzen in der Sendeleistung und damit dem SAR-Wert bewirken?

Ja, aber es muss doch eine Obergrenze geben, um den Energieeintrag in den Kopf des Benutzers unter ungünstigen Bedingungen auf ein verträgliches Maß zu begrenzen. Solange das mit der intensiven Langzeitnutzung noch nicht ganz klar ist, finde ich es schon beruhigend zu wissen, dass mein Handy XY den maximal erlaubten SAR-Wert sagen wir mal nur zu maximal 40 Prozent ausschöpft.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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