Therapeutisches Posten = sekundärer Krankheitsgewinn (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 19.03.2010, 01:33 (vor 5123 Tagen) @ Fee

Aha, ich muss beweisen, Frau W. darf behaupten. Träumen Sie weiter, "Fee". Was an meinem Text bösartig sein soll, ist mir ebenfalls schleierhaft.

Sie wollen also damit sagen, dass wenn jemand seine gesundheitlichen Beschwerden auf Elektrosmog zurückführt und dies mit den bisherigen Methoden noch nicht bewiesen werden kann, dass Sie dann das Recht haben, diesem Menschen "therapeutisches Schreiben" und "Krankheitsgewinn" zu unterschieben.

Nein, das will ich damit nicht sagen! Mensch, "Fee", das kann doch nicht so schwer sein. Der von Ihnen geschilderte fiktive EHS-Fall hat doch überhaupt keinen sekundären Krankheitsgewinn wie bei Frau W. vorzuweisen, weil er mit seiner EHS nicht in alle Medien drängt, sondern still zuhause vor sich hin darbt. Würde Frau W. so darben, würde niemand sie hier kennen und niemand würde sie kritisieren. Nur, dann würde ihr der sekundäre Krankheitsgewinn entgehen.

Es ist doch auch noch ein Unterschied, ob jemand etwas von sich selber behauptet oder über einen andern Menschen.

Als Kennedy sagte "Ich bin ein Berliner", war das eine glatte Lüge. Hätte er gesagt, "Willy, du bist ein Lübecker", wäre es die Wahrheit gewesen. Um Lüge von Wahrheit trennen zu können, benötigen Sie immer ein gewisses Wissen. So gesehen macht es keinen Unterschied, ob jemand etwas von sich oder über andere behauptet - ohne Wissen, können Sie in beiden Fällen mühelos belogen werden.

Sie fragen doch nicht wirklich ernsthaft, was daran bösartig sein soll.

Doch, selbstverständlich frage ich dies ernsthaft. Der sekundäre Krankheitsgewinn ist mMn nicht schlimmer als ein psychosomatisches Leiden.

Dann müssen Sie und andere sich aber überhaupt nicht wundern, wenn Puzyna oder Jakob sich über Sie und dieses Forum auch entsprechend äussern.

Doch, ich wundere mich weiter, weil jegliche Angemessenheit der Reaktionen fehlt und der eine wie der andere genannte zu einer vernünftig geführten Sachdiskussion nicht in der Lage ist.

Ihre Unterstellungen zu Frau W. finde ich ebenfalls nicht im mindesten angemessen und mit Sachdiskussion und vernünftig hat es auch nichts zu tun.

Ja, da sind wir uns dann halt nicht einig, ich finde den Ansatz des sekundären Krankheitsgewinns plausibel und widerspruchsfrei. Ich erwarte jedoch nicht, dass Sie mir zustimmen, da Sie ja selber von diesem Phänomen profitieren, auch wenn Ihnen dies vielleicht so gar nicht klar ist.

Wenn Frau W. nicht so starke gesundheitliche Probleme hätte wegen der UMTS-Antenne, hätte sie sicher besseres zu tun als Internet-Beiträge zu schreiben, z.B. kann sie ihr Hobby, die Gartenarbeit kaum mehr ausüben, weil sie es wegen der Antenne im Garten nur noch kurze Zeit aushält.

Sie reden so, als wären Sie Frau W. in Person. Sind Sie aber nicht, oder? Und deshalb stimmt da etwas nicht, Sie nehmen die Behauptungen von Frau W. ohne jeglichen Vorbehalt als wahr an, weil es Ihnen in den Kram passt und Sie als EHS bestätigt werden. Mir passt das aber schon lange nicht mehr in den Kram. Und deshalb lege ich Wert auf Differenzierung:

Frau W. sagt, sie könne sich wegen der Antenne nur noch kurze Zeit im Garten aufhalten.

Das kann ich so akzeptieren.

Das freut mich.

Sie sind zwar keine Journalistin, "Fee", aber ich erwarte von Ihnen als "Sprachrohr" der EHS ein wenig mehr Objektivität (Seriosität) in Ihren öffentlichen Äußerungen, was Sie privat schreiben ist allein Ihre Sache. Kein Mensch auf diesem Planten weiß, ob die Auskunft von Frau W. stimmt. Wahrscheinlich weiß Sie es selber nicht und glaubt irrtümlich, die Antenne wäre an ihren Beschwerden schuld. Leider verweigert sich auf Frau W. vehement, wenn es um das Reizthema "Test" geht, das macht sie nicht gerade glaubwürdiger. Gönnen Sie doch Frau W. den sekundären Krankheitsgewinn, er tut ihr gut! Die beiden Postings, die ich heute Frau W. gewidmet habe, betrachte ich als eine Art Gewinnausschüttung an Frau W., ich hoffe, sie wird das richtig zu schätzen wissen ...

Betrachten Sie etwa Ihre Unterstellungen mit dem "therapeutischen Schreiben" und dem "Krankheitsgewinn" als objektiv und seriös.

Ja, es passt einfach alles. Auch dass die Betroffenen die eigene Heilung boykottieren, aus Sorge, den Gewinn zu verlieren, selbst das passt, wenn, wie geschehen, die Teilnahme an einem EHS-Test schon abgelehnt wird, noch bevor gesagt werden kann, um was es überhaupt geht.

Weil zur Zeit noch kein erfolgsversprechender ES-Test vorhanden ist, muss eine Plausibilität noch ausreichen.

Versuchen Sie mal mit dieser naiven Einstellung bei Ihrer Bank einen Kredit zu kriegen: Ich bin's, die "Fee", ich habe zwar keinerlei Sicherheiten aber ich bin echt ehrlich, das können sie mir glauben. So, und jetzt rücken Sie schon die 50'000 Fr. raus, die ich haben will.

Ich habe eher den Eindruck, der Beitrag von Frau W. beim BMU habe Sie und andere geärgert und Sie möchten eine powerige, tapfere Betroffene in ein schlechte Licht stellen und zum Schweigen bringen.

Ihre Eindrücke sind Ihre Privatsache. Dennoch darf ich sagen: Sie irren sich, ich habe gesehen, dass Frau W. dort geschrieben hat, nach ein paar Zeilen habe ich jedoch aufgehört ihre Texte zu lesen, sie sind mir schlicht zu lang und wenig fesselnd gewesen. Und weil ich Frau W. persönlich kenne, weiß ich, dass Sie sie nicht kennen können, denn sonst würden Sie sich nicht in die Vermutung versteigen, irgendjemand könnte Frau W. zum Schweigen bringen. Diesen Gedanke finde ich ausgesprochen belustigend.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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