"Der Funkmast muss weg!" (Allgemein)

Kuddel, Donnerstag, 01.05.2008, 21:11 (vor 5830 Tagen) @ Doris
bearbeitet von Kuddel, Donnerstag, 01.05.2008, 21:44

Die Sender werden so installiert, dass sie in die gesamte Netzplanung passen und raus aus den Wohngebieten werden sie vorwiegend im ländlichen Bereich gesetzt. Aber nicht wegen den BIs sondern aus Kostengründen.

Das sehe ich ähnlich. Das Motiv der Betreiber ist die Umsatz und Gewinnrechnung, weniger die in ihren Augen als sicher geltenden Grenzwerte.

Interessant wäre sicherlich mal, wenn die BIs in Anbetracht eines erhöhten Gehirntumorrisikos und einem evtl. Zusammenhang mit der DIstanz zum Masten ein dichtes Netz auch im ländlichen Bereich fordern würde. Da könnte man den Netzbetreibern ganz schnell die Hosen runterlassen. Meinen Sie tatsächlich, die hätten eine Freude daran, ein dichteres Netz zu installieren?

Da wäre ich mir nicht so sicher. Wenn man es ihnen "leicht" macht und im Gegenzug vielleicht sogar (kosten-)günstige Standorte anbietet, könnten sie auch zugreifen. Das Geschäft muß weiter wachsen, sonst ist es auf Dauer nicht profitabel. Da schon praktisch jeder ein Mobiltelefon hat, ist Wachstum nur über mehr "Umsatz" pro Kunden zu erreichen.

Mehr Umsatz läßt sich folgendermaßen realisieren:

- Neue Dienste, z.B. mobiles Internet (UMTS) => höhere Datenrate => höhere Feldstärken erforderlich

- Den Festnetzbetreibern Kunden abjagen, bzw ein "Handy" für alles => gute In-Haus-Versorgung erforderlich => höhere Feldstärken erforderlich

=> Mehr Datendurchsatz und mehr Gesprächsminuten bedeuten automatisch auch mehr gleichzeitige Funkverbindungen, d.h. eine Bestückung der Basisstationen mit mehr Kanälen.

=> Da die Zahl der Kanäle (=Spektrum) begrenzt ist, darf der Versorgungsradius pro Kanal nicht zu groß werden. Daraus folgt ebenfalls, daß nach und nach eine höhere Basis-Dichte erforderlich wird. Daraus folgt aber auch, daß die Mobiltelefone mit kleinerer Leistung senden müssen, sonst kämen sie ja noch bei der Nachbarbasis an und würden dort stören.

Klar ist indes, daß die in von Basisstationen in die Luft "geblasene" Funkleistung langfristig weiter zunehmen wird (Substitution von Festnetzansschlüssen, mehr Datendienste) und die durchschnittliche Mobiltelefon-Sendeleistung im Gegenzug abnehmen wird.
Das wird von selbst geschehen, auch ohne Forderung von Bürgerinitiativen.

Man muß wissen was man möchte:
1.) Ein hohes Maß an Mobilkommunikation bei geringst-möglicher Belastung der Nutzer, quasi die Aussage "Ja zum Mobilfunk, aber bitte mit geringstmöglicher Belastung". Bei dieser Zielsetzung wird man offene Türen einrennen, die "Smog-Belastung" durch Basisstationen aber zunehmen.

2.) Oder ist das Ziel, "Sowenig Mobilfunk wie möglich bzw nur soviel wie unbedingt nötig, Festnetz als Vernuftslösung, als Kompromiß wird eine höhere Belastung der Nutzer in Kauf genommen".
Bei dieser Zielsetzung haben die Betreiber von sich aus kein Interesse, ihre Kosten unnötig zu erhöhen, da der Umsatz damit nicht zu steigern ist.

3.)"Sowenig Mobilfunk wie möglich bzw nur soviel wie unbedingt nötig, Festnetz als Vernuftslösung und geringstmögliche Belastung für den Nutzer.
Möglich wäre es nur über politischen Druck, d.h. eine politisch gewollte künstliche Steigerung der Mobilfunkpreise durch Auflagen für die Betreiber...

K


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