Online-Monitoring von ortsfesten Funkanlagen... (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 19.03.2007, 16:44 (vor 6247 Tagen) @ Sparco

..durch die Bundesnetzagentur.
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6530594_REF4,00.html

Zur Abfrage der (derzeit) 7 Messstationen:
http://emf.bundesnetzagentur.de/gisinternet/index.aspx?User=1000&Lang=de links mitte auf "EMF-Messstationen" klicken. auf "in der Karte anzeigen" klicken und auf das "M" (mit Fähnchen) klicken.

[Nachtag Admin vom 28.07.12: Der Link zur Bundesnetzagentur ist tot. Ersatzlink: http://emf2.bundesnetzagentur.de/karte.html - Der Link zu den "EMF-Messstationen" befindet sich dort links in der Navigationsleiste]

Danke für die Einweisung, das ich aufs "M" klicken muss, um etwas zu sehen, hatte ich zuerst glatt überlesen.

Auf der Suche nach einer Begründung für dieses Online-Monitoring, das mir nicht ganz geheuer vorkommt, habe ich bei Portel dies hier gefunden:

"Es gibt immer wieder Befürchtungen von besorgten Bürgern, dass sich nach einer von uns zu einem bestimmten Zeitpunkt durchgeführten EMF-Messung die Feldstärken drastisch ändern bzw. dass die Sendeleistungen von Funkanlagen, insbesondere von Mobilfunkbasisstationen, zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten in unzulässiger Weise erhöht werden. Mit dem jetzt eingeführten automatischen Messsystem ist es möglich, die örtlichen Immissionen von Funkanlagen über einen beliebig langen Zeitraum zu messen und transparent darzustellen. Mit Hilfe eines Balkendiagramms ist die Grenzwertausschöpfung bzw. die Grenzwertunterschreitung für jedermann einfach zu erkennen. Mit diesem automatischen Messsystem ist damit nachvollziehbar, wie hoch die örtlichen Immissionen von Funkanlagen - an bestimmten Standorten, über längere Zeit, in kurzen Abständen gemessen - sind", so Kurth weiter.

Kommentar: Besonders überzeugend ist diese Begründung für mich nicht. Wer sich um die Immissionen bei sich an Ort & Stelle sorgt, könnte selbst mit den billigsten Elektrosmogdetektoren ausreichend genaue Relativmessungen ausführen, um selber festzustellen, ob da jemand heimlich am Dampfrad eines Senders dreht. Ich unterstelle mal ein anderes Motiv, nämlich das der plakativen amtlichen (und damit fürs Volk glaubwürdigen) Dauer-Online-Botschaft: Grenzwert um 99,xx % unterschritten - Bürger, mach dir keine Sorgen. Da diese Botschaft aber ohnehin 1:1 den Messbalken der BNetzA-EMF-Datenbank zu entnehmen ist, halte ich das Online-Monitoring für rausgeschmissenes Geld. Denn a) welcher Laie versteht schon die dürren Erklärungen zu den Messbalken und b) die Berliner Messstation, die ich mir auf der Karte näher angeschaut habe, liegt ziemlich weit weg von den nächstgelegenen Sendern (genau kann ich's nicht sagen, da ich keine Maßstabsnennung gefunden habe). Wenn also diese Station jemals 50 % Grenzwertausschöpfung oder mehr anzeigen sollte, dann ist in Wahrheit der Grenzwert am Rand der Sicherheitszone der nächstgelegenen Sender weit überschritten! Denn es gibt nur eine Linie, bei der 100 % Grenzwertausschöpfung vorkommen darf, und das ist der kreisförmige Sicherheitsabstand rund um einen Masten (außerhalb der Linie muss der Grenzwert unterschritten, innerhalb darf er überschritten werden). So gesehen ist die Balkendarstellung sogar grundsätzlich irreführend da eine 100-%-Grenzwertausschöpfung bei weitem nicht erreicht werden darf(!) wenn die Messstation nicht genau am Rand des Sicherheitsabstands aufgestellt ist. Kommt rüber, wie ich das meine?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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